Laura Mars – Vultures (2009, Superfluous Records)

laura-mars-vulturesDer östliche Teil der Republik ist ein gutes Pflaster für DIY-Bands. Davon künden auch LAURA MARS, die sich über Magdeburg und (fast gewohntermaßen) Berlin verteilen und deren Debüt-12“ „Vultures“ über das eigene Label Superfluous vertrieben wird. Dessen Besonderheit ist die Spezialisierung auf Vinyl-Pressungen, was den Sympathiewert schon vorab merklich hoch ansetzt. Diese Politik offenbart einen Traditionalismus, der die Musik keiner Restriktion und erst recht keinem Szenegespenst unterwirft.

Eine Augenweide ist bereits das Artwork der limitierten Platte, die, nur einseitig bespielt, mit Siebdruck und ausgeschnittenem Coverentwurf mächtig Eindruck schindet. Aber was nützt die schönste Verpackung, wenn der Inhalt doch bis zum Himmel stinkt? Bei den fünf Songs von LAURA MARS braucht dahingehend aber niemand die Stirn in Falten legen. Denn die Band führt den modernen Hardcore auch musikalisch mit Herzblut zu einer Ursprünglichkeit zurück, die von Modetrends und Catwalks der Affektiertheit weit entfernt verortet wird.

Das belegt schon der Opener „Anthem for Meaningful Singalongs“, der eine Lanze für musikalische Bodenständigkeit bricht und entfremdender Selbstinszenierung rigoros einen Riegel vorschiebt. Aber auch vor politischen Themen verschließen sich die abwechslungsreichen und trotz überschaubarer Kürze angenehm verschachtelten Nummern nicht. Der Schreigesang leistet melodischer Raffinesse Vorschub, die zwischen (Post-)Hardcore und Punk stetig Anspruch mit Kurzweil zu verknüpfen versteht. Ein überraschend ausgereifter Erstling – und ein unbedingter Geheimtipp!

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

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