Last of the Living (NZ 2008)

last-of-the-livingAls zeitlose Filmkreaturen sind Zombies keinen Trends unterworfen. Ab und an streifen sie den Mainstream und schaffen es gar auf die große Leinwand. In der Hauptsache aber speisen sie den Independent, mehr noch den Amateurfilm. Mit seinem Debüt „Last of the Living“ bemüht sich der Neuseeländer Logan McMillan, der als Regisseur, Produzent, Autor und Cutter alle Zügel in der Hand hielt, um eine ironische Abarbeitung an bekannten Klischees und Szenarien. Doch hat die Post-Apokalypse aus Sicht dreier Slacker ein gewaltiges Problem: Sie ist einfach nicht witzig.

Selbst wenn „Shaun of the Dead“ die Messlatte für Zombie-Komödien unverhofft hoch angesetzt hat, ist die humoristische Armutsquote McMillans geradewegs erschütternd. Der Low Budget-Streifen folgt den Kumpels Morgan (Morgan Williams), Johnny (Robert Faith) und Ash (Ashley Southam), die sich ihre Zeit in einer von Untoten überrannten Welt mit Videospielen und Alkohol vertreiben. Auf einem ihrer Streifzüge begegnen sie der jungen Wissenschaftlerin Stef (Emily Paddon-Brown), die ein Mittel gegen das von den fleischfressenden Horden übertragene Virus gefunden zu haben glaubt.

Ein Wechselspiel aus Schocks und Lachern kann, sofern es denn funktioniert, großen Spaß bereiten. Genau daran aber scheitert „Last of the Living“. Die aufgesetzte Lässigkeit der Figuren lässt keinen Charme aufkommen, keine empathische Bindung zum Zuschauer entstehen. Auch gelingt es McMillan nicht, den angestrengt absurden Humor über die tragischen Zwischentöne zu erden. Als der erste Biss das Männertrio auseinanderreißt, geschieht dies ohne Emotionalität, ja selbst ohne Hauch von Morbidität. Wenn es schon den Protagonisten egal ist, warum sollte es dann den Rezipienten scheren?

So dümpelt der ideenlose Plot ohne Ausschläge nach oben dahin. Mit Stef geht es in ein Krankenhaus, wo aus der Blutprobe eines Zombies ein Gegenmittel gefertigt werden soll. Das Ziel ist eine unweit vor der Küste gelegene Insel, die sichere Zuflucht und wissenschaftlichen Beistand verheißt. Am Ende aber kommt natürlich alles ganz anders. Gemessen an den Mitteln ist der Film nicht schlecht umgesetzt. Nur wirkt das Eindreschen mit Golf- und Baseballschläger auf diverse Köpfe, mehr noch der fahrlässig non-amüsante Wortwitz auf die Dauer doch arg ermüdend.

Wertung: 3.5 out of 10 stars (3,5 / 10)

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