„In this world it’s the people you gotta worry about, not the animals.“ – Wer’s glaubt: Sheriff Willinger
Nein, verlangt hat die Welt einen dritten Aufguss von „Lake Placid“ bestimmt nicht. Das Original war ein starbesetzt neurotischer Tier-Horrorschwank mit Kurzweil, der fürs TV produzierte zweite Teil ein schlecht getrickster Routine-Raubbau von bescheidener Qualität. Der jüngste Part der Reihe, gedreht von Griff Furst („100 Million BC“) überrascht durch namhafte Schauspieler, krankt aber wieder an akuter Ideenarmut und vor allem furchtbar miesen CGI-Effekten.
Einst wurden die Killerkrokodile im idyllischen See von einer alten Frau gefüttert. Die darf wiederum als Rahmen herhalten, wenn ihr Neffe, der Zoologe Nathan Bickerman („Eureka“-Star Colin Ferguson), das Haus der verblichenen Anverwandten räumt und für den Verkauf vorbereitet. Als ihn nostalgische Erinnerungen überkommen, überzeugt er Gattin Susan (Kirsty Mitchell, „The Royal Today“), dass nichts überstürzt werden müsse, sofern sich Sohnemann Connor (Jordan Grehs) nur vom Wasser fernhält. Nur hat der längst Freundschaft mit einer Gruppe Krokodilkinder geschlossen.
Die Bande zwischen Mensch und Raubtier hält, bis der Junge die hungrigen und groß gewachsenen Mäuler zwei Jahre später nicht mehr zu versorgen vermag. Und so geraten neben den von Nathan in der Region untersuchten Elchen auch diverse Urlauber der Kategorie ´jung und liebeshungrig´ auf den Speiseplan der Reptilien. Sheriff Willinger (Michael Ironside, „Total Recall“) schenkt ersten Warnungen keine Beachtung. Erst als Susan mit Connor im Haus der toten Tante von Krokodilen belagert wird, erkennt auch er die Gefahr und setzt mit Nathan alles daran die Bedrohten zu retten.
Unerwartete Hilfe erhalten sie von der raubeinigen Jägerin Reba, in deren Rolle Yancy Butler („Harte Ziele“) durchaus selbstironisch alle Register übertriebenen Schauspiels zieht. Wäre es nicht um sie und die sympathischen Kollegen Ferguson und Ironside, „Lake Placid 3“ würde mit seinen klischeehaften Nebenfiguren und den lachhaften Tricks samt und sonders durchfallen. Ob sich die Beteiligten mit ihrem Engagement allerdings einen Gefallen haben, bleibt zu bezweifeln. Aber zumindest verleihen sie dem schrottigen Streifen (neben den körperlichen Freizügigkeiten) einen gewissen Unterhaltungswert. Gesehen haben muss man den Film trotzdem keineswegs.
Wertung: (3,5 / 10)