Wenn eine Band den Namen LADEHEMMUNG trägt, dann darf dieser in Zeiten kreativer Flaute wohl als selbsterfüllende Prophezeiung bezeichnet werden. Satte 17 Jahre ließ der Vierer aus Halle/Saale nämlich ins Land gehen, ehe er mit „Wegen uns“ den Nachfolger zum letzten Langspieler („Seid bereit!“) vorlegte. Auf dem wird allerdings aus allen Rohren gefeuert – zumindest wenn politisch aufgeheizter Deutsch-Punk nach bewährtem Muster als Munition gewünscht ist.
Die bekannte Rezeptur wird durch gröligen (punktiert mehrstimmigen) Gesang und flott servierte Uffta-Uffta-Rhythmen geprägt. Melodische Abstecher und zum Mitschmettern einladende Refrains beugen dabei erhöhtem Gleichklang vor, während die Produktion der zwischen 2020 und 2024 eingespielten 13 Songs sympathisch rau bleibt. Dabei hätten LADEHEMMUNG gut und gern auch auf den „Haste mal ´ne Mark“-Samplern aus den mittleren bis späten 1990ern Platz finden können.
Aber in Anlehnung an Bands wie DIE BOCKWURSCHTBUDE gibt es hier fraglos soliden Rabatz zu erleben; als Anspieltipps mögen „Es ist wie es ist“, „Wen’s interessiert“, „Volle Kraft zurück“ oder „Herz und Verstand in Freiheit“ genügen. Schade bleibt am Ende nur, dass „Wegen uns“ gern hätte mehr Stücke im Stile des knappen Anti-Höcke-Rausschmeißers „BerndBjörn“ vorhalten dürfen. Aber bei einem Bandnamen wie LADEHEMMUNG sollte man vielleicht auch einfach das als gegeben hinnehmen.
Wertung: (6,5 / 10)