Kung Fu Panda (USA 2008)

kung-fu-pandaHongkongs Martial Arts-Kino übt unbestritten Einfluss auf Hollywood aus. Nicht erst seit „Matrix“ oder „Kill Bill“ hat die Lust an der entfesselten kinetischen Körperbeherrschung auch die amerikanische Filmindustrie erfasst. Eine der schönsten Verbeugungen vor fernöstlichen Kampfkunst-Spektakeln erfolgt ausgerechnet in der Animations-Komödie „Kung Fu Panda“, mit der Dreamworks wiederum versucht, Boden auf die künstlerisch schier uneinholbare Konkurrenz von Pixar gut zu machen. Mit eher bescheidenem Erfolg.

Um hier aber gleich Irrtümern vorzubeugen, die rasante Achterbahnfahrt durch bewährte Klischees der Shaw Brothers-Ära ist ein hochkarätiger Spaß für Kinder jeden Alters. Aber, und da liegt der wesentliche Unterschied zu Pixars Meisterwerken wie „Die Unglaublichen“ oder „Ratatouille“, selbst wenn Dreamworks in Sachen Umsatz aufgeholt hat, die komplexe Narrative des Marktführers erreichten sie bislang nicht. Die turbulente Mär um den übergewichtigen Pandabären Po, und mag sie auch der Simplizität der vage zitierten Vorbilder vollauf entsprechen, ist da keine Ausnahme.

Der, Sohn eines Nudelkochs, wäre doch so gern ein im Kampf geschulter Meister. Wie die von ihm verehrten fünf Superfighter Tigress, Monkey, Mantis, Viper und Crane. Durch eine Verkettung (un)glücklicher Zufälle aber wird nicht einer von ihnen, sondern ausgerechnet er zum Auserwählten erkoren, der die Provinz vor dem gemeingefährlichen Leoparden Tai Lung – eine Ode an Eastern-Legende Ti Lung – schützen soll. So muss Meister Shifu den liebenswerten Trampel, der eigentlich nur leiblichen Genüssen frönt, gegen seinen Willen in der Kunst des Kampfes schulen. Ein erwartungsgemäß schwieriges Unterfangen.

Im Stile klassischer Warner-Cartoons legt das gagreiche Abenteuer vom Start weg ein furioses Tempo vor. Neben den starken Hauptfiguren Po und Shifu aber verblassen die Nebencharaktere, vorrangig die erwähnten Fünf Idole des Pandas. Der enorme Unterhaltungswert und die eher beiläufig eingebrachte Wertevermittlung – ganz zu Schweigen von der im Original aufgefahrenen Starriege (u.a. Jack Black, Dustin Hoffman, Angelina Jolie und Jackie Chan) – garantieren jedoch unbeschwertes Vergnügen mit zügellosem Klamauk und entfesselter Action. Nicht nur darum sind die Schwächen dieses humoristischen Feuerwerks durchweg verzeihlich.

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

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