Kung Fu Panda 2 (USA 2011)

kung-fu-panda-2Es gibt wieder Zoff im alten China. Und mitten drin steckt „Kung Fu Panda“ Po (im Englischen mit der Stimme von Jack Black), der von den furiosen fünf Kampfkunstmeistern (u.a. Angelina Jolie) zwar noch immer belächelt wird, sich als Teil der Heldenriege aber längst Respekt verschafft hat. Die Fortsetzung der erfolgreichen Dreamworks-Animationskomödie lässt Po nicht nur gegen einen gefährlichen Gegner mit Allmachtsfantasien zu Felde ziehen, sondern konfrontiert ihn auch mit den eigenen Wurzeln. Denn dass der als Vater des Pandabären vorgestellte Gänserich nicht der wahre Erzeuger des beleibten Helden sein kann, liegt eigentlich schon seit Teil eins klar auf der Hand!

Im Stile klassischer Eastern-Fortsetzungen setzt auch „Kung Fu Panda 2“ auf ein deutliches Mehr an akrobatischer Action. Ältere Zuschauer dürften an den hervorragend animierten und mit einiger Rasanz choreographierten Duellen – sowie Originalsprechern wie Jackie Chan, Michelle Yeoh und Jean-Claude Van Damme – ihre helle Freude haben, zumal die bislang als Storyboardzeichnerin und Animatorin in Erscheinung getretene Kinodebütantin Jennifer Yuh auf eine der Martial-Arts entsprechende Härte nicht verzichtet. Die rechtfertigt im Zusammenwirken mit düsteren optischen Spielereien und finsteren Schurken locker die Freigabe des Films ab 6 Jahren. Denn für die Kleinsten ist Pos zweites Abenteuer trotz bewährt tollpatschigen Humors einfach eine Spur zu brutal geraten.

Der in Scherenschnitt-Manier präsentierte Prolog erzählt vom durchtriebenen Pfau Lord Shen (Gary Oldman), den die Explosionskraft von Feuerwerkskörpern zur Entwicklung von Kanonen inspiriert. Der Bösewicht plant, zum Entsetzen der mit Weisheit herrschenden Eltern, die Eroberung fremder Reiche und befiehlt, als die Vorsehung eines ihn besiegenden Kung Fu-Kriegers in schwarz und weiß bekannt wird, einen Genozid an den Pandabären. Zwar wird Shen darauf aus dem Palast verbannt, mit seiner Armee von Wölfen plant er jedoch längst den Umsturz. Dafür aber braucht er Metall, das ihm zu Kanonen eingeschmolzen den Sieg bescheren soll. Das treibt die plündernden Wölfe bald auch ins Tal von Po und seinen Gefährten.

Die Weichen für eine Konfrontation zwischen Shen und dem pummeligen Drachenkrieger Po sind also rasch gestellt. Schlüssel zum Sieg sind grausame Erinnerungsfragmente, deren Enträtselung aber die innere Ruhe des Pandas verlangen. Auf dem Weg zum bildgewaltigen Showdown werden mit Tempo und Ideenreichtum Situationskomik und Action verknüpft. Zwar ist „Kung Fu Panda 2“ weniger witzig als der Vorgänger, in Sachen visueller Raffinesse aber schlicht eine Augenweide. Auch die dramatischen Aspekte unterstehen nicht allein Gefühlsduselei und moralischem Kitsch, sondern unterstreichen die Ambition eines durchaus mutigen Familienfilms, der zeitgenössischen Realfilm-Blockbustern in nichts (mehr) nachsteht.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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