Nach der Vorstellung ihres (überwiegend) hart gefeierten Albumdebüts „Laugh Tracks“ (2016) verspürten KNOCKED LOOSE offenkundig nicht den Drang, zeitnah neue Musik nachzulegen. Stattdessen zementierten die Mannen aus Kentucky ihren Status als enervierende Live-Kapelle. Bis jetzt. Denn die Drei-Track-EP „Mistakes Like Fractures“ bestätigt die Qualität des Langspielers ungeachtet der überschaubaren Dimensionierung durchweg und lässt die für den Herbst angekündigte neue Platte regelrecht herbeisehnen.
Die Wucht, mit der KNOCKED LOOSE ihren Breakdown-lastigen Hardcore unterfüttern, genügt dabei spielerisch, um den Hörer in Mark und Bein zu erschüttern. Mehr denn je mit dem großartigen Titeltrack, der an der Gitarrenfront eine Spur metallischer daherkommt und in Summe all jene Attribute vereint, die bereits „Laugh Tracks“ zum packenden Sprengsatz machten: abrupte Tempowechsel, zentnerschwere Riffs und das barsche Geschrei von Shouter Bryan Garris. Der hebt neuerlich die Welt aus den Angeln, wenn er vor dem großen Kollaps der Rhythmusfront „I followed the rabbit – and I found my fucking ending“ herausbrüllt. Ein ungemein intensives Stück.
Mit der starken Coverversion „Slings and Arrows“ zollt der Fünfer im Anschluss seiner offenkundigen Einflussgröße THE WARRIORS Tribut, ehe „All My Friends“ noch einmal unterstreicht, warum KNOCKED LOOSE ungeachtet des konsequenten Verzichts auf Schnörkel und Zierrat zum aufregendsten zählen, was der Hardcore gegenwärtig aufzubieten hat. Die Front der Kritiker dürfte „Mistakes Like Fractures“ hingegen kaum milde stimmen. Denn das grundlegend „stumpfe“ Moment wird auch diesmal schweißtreibend – und restlos begeisternd – zelebriert. Ein echter Hammer!
Wertung: (8 / 10)