KMPFSPRT – KMPFSPRT (2020, Uncle M)

Einfach mal leidenschaftlich drauflosknüppeln. Ohne Geschwindigkeitsbegrenzung, allein der „Weniger ist mehr“-Maxime unterworfen. Das Weniger bezieht sich bei der selbstbetitelten EP von KMPFSPRT vorrangig auf die Länge der zehn Stücke, die in knackigen zehn Minuten abgehandelt werden. Bereits das verweist auf den Hardcore-Charakter. Perfektion gibt es woanders. Hauptsache es knallt.

Die Songs ranken sich allesamt um dasselbe Thema: Köln. Ergo trifft Heimatverbundenheit auf kritische Töne. Oder: „Straßen meiner Stadt“ meets „I Hate Ehrenfeld“. Dass dabei nicht auf hymnische Töne verzichtet werden muss, beweisen das an CANCER BATS erinnernde „Black Jeans. Black Shirt. Bläck Fööss.“, „Claudia“, „Kneipenpazifisten“ und „Ebertplatz“. Die grobe Kelle setzt es dafür u. a. bei „Ich fahr schwarz“, dem in zwölf Sekunden proklamierten „Nazis raus aus Köln“ oder dem unverblümten Achtsekünder „Kein Wort“.   

Damit entkräfteten KMPFSPRT eindrücklich die nach dem geleckten „Gaijin“ (2018) zwangsläufig erwartete Fortsetzung ihrer tendenziellen Sound-Glättung. Punk bleibt eben Punk. Vor allem mit einer solch herrlich reduzierten, bislang physisch lediglich auf zwei streng limitierte Vinyl-Pressungen beschränkten Ballerkaskade.   

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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