
Musikalische Früherziehung ist wichtig, um die Entwicklung junger Menschen zu fördern und sie an die Vielfalt von Klang und Bewegung heranzuführen. Ob KING PARROT Teil dieses durchaus wesentlichen Lernprozesses sein sollten, müssen Eltern mit sich selbst (und der Reaktion ihrer Kinder) ausmachen. Mit ihrem vierten Album, „A Young Person’s Guide to“, empfehlen sich die Australier jedenfalls selbst als künstlerischer Wegweiser – wenn auf dem Cover-Motiv auch eher in Richtung Heranwachsender. Aber egal ob Kleinkinder oder Teenager, Musik ist schließlich für alle da! Wobei die Herangehensweise des Quintetts vom anderen Ende der Welt die Zielgruppe doch deutlich einschränkt. Denn auf dem Programm steht eine wilde Mischung aus Death-Metal, Grindcore, Thrash und Punk.
Ob der Geschwindigkeit, mit der KING PARROT ihren eklektischen Molotow-Cocktail auf die Hörerschaft niedergehen lässt, darf dabei durchaus die Kinnlade heruntergeklappt werden. Überfallartig werden die Wechsel zwischen den Stilen vollzogen, wobei das Tempo selten zurückgefahren wird. Und geschrien wird aus verschiedenen Kehlen sowieso ohne Unterlass. Die Summe der zehn Tracks wirkt hektisch, bisweilen chaotisch, dabei aber immer auf den Punkt geknüppelt; und vor allem – hier liegt das eigentlich bemerkenswerte Moment: nie überfrachtet. Dass die einzelnen Puzzleteile nicht immer schlüssig zusammengesetzt erscheinen, trägt dem entfesselten Charakter nur mehr zu. „A Young Person’s Guide to“ ist auch abseits von Anspieltipps wie „Fuck You and the Horse You Rode In On“, „It’s a Rort“, „Punish the Runt“ oder dem unterschwellig rockigen „I Got the Right“ ein Erlebnis. Wenn auch eines mit zwangsläufigem Ohrenklingeln. Aber für die ganz junge Zielgruppe lässt sich ja die Lautstärke drosseln…
Wertung: (7,5 / 10)