Um Michael Douglas („Wall Street“) ist es still geworden. Seit der Oscar-Preisträger mit Catherine Zeta Jones den Bund fürs Leben schloss, tritt er hauptsächlich in Nebenrollen auf. Immerhin gilt es die zwei gemeinsamen Kinder großzuziehen. Für „King of California“, den Debütfilm von Mike Cahill, macht er eine (seltene) Ausnahme. Die liebenswerte Independent-Produktion, zu der Regisseur Cahill auch gleich das Drehbuch schrieb, zeigt den Superstar als verschrobenen Schrat auf Schatzsuche. Inklusive krausem Bartwuchs und infantilem Hang zur Unberechenbarkeit.
Nach zwei Jahren in einer geschlossenen Anstalt wird Charlie (Michael Douglas, „Wall Street“) in die Obhut seiner 16-jährigen Tochter Miranda (Evan Rachel Wood, „The Missing“) übergeben. Kaum wieder in die Gesellschaft entlassen, plant er einen legendären spanischen Dublonenschatz zu bergen. Leichter gesagt als getan, schließlich droht der frisch vereinten Kleinfamilie die Pleite. Nur widerwillig schließt sich Miranda dem Vorhaben ihres Vaters an. Und siehe da, die Hinweise verdichten sich. Dumm nur, dass das angebliche Versteck des Goldes unter einem Einkaufszentrum liegt.
Hauptdarsteller Douglas war selten greller gegen sein Image besetzt. Als glotzäugiger Chaot bindet er den Film an seine Performance, lässt Evan Rachel Wood als geplagtem Teenager aber noch ausreichend Raum zur Entfaltung. Auf dem Papier klingt der Plot turbulent, ereignisreich und oberflächlich. Doch der leise, leicht verschrobene Film, preist sich nur vordergründig als abenteuerliche Komödie aus. Hinter dem seichten Humor verbinden sich Coming of Age-Geschichte und Familiendrama zu einem heiter-melancholischen Blick auf alltägliche Sehnsüchte. Selbst wenn diese etwas exzentrisch erscheinen.
Ein gewichtiges Schlusswort, geschweige denn eine von Weisheit erfüllte Moral liefert Cahill nicht. Es geht um das Verhältnis der beiden Hauptfiguren, wie Charlie in das mühsam geordnete Leben Mirandas eindringt und es aus der Bahn wirft. Wenn auch unbeabsichtigt. Die nur wenig plausible Schatzsuche dient lediglich als Aufhänger, als Startschuss einer neuerlichen Annäherung von Vater und Tochter. Die unaufdringliche Tragikomödie bleibt harmlos. Dabei werden zwar die Protagonisten ernst genommen, nicht aber der leicht skurrile Handlungsrahmen. Ein Film für die ruhigen, die entspannten Stunden.
Wertung: (7 / 10)