Killer Crocodile – Der Mörder-Alligator (I 1989)

killercrocodileDie Kunst des Trash ist seine Zeitlosigkeit. Man betrachte allein „Killer Crocodile“, gern auch „Der Mörder-Alligator“ betitelt. Seiner (Produktions-)Zeit weit hinterher, schürt das im Film portraitierte Krokodil aufgrund seiner rammdösigen Herstellungsweise, nur echt mit Teichfolie im mechanisch klappbaren Rachen, Lachfalten und akute Zwerchfellerschütterung. Das Monster sieht aus wie eine Kirmesattrappe auf Schwarzarbeit, lenkt damit aber immerhin vom Sprechpuppentheater der eigentlichen Handlung ab.

In der spürt eine Gruppe klischeeversetzter Umweltschützer (u.a. Anthony Crenna, „Der Blob“) der Verschmutzung eines Sumpfgebietes nach, wo ein cleverer Geschäftsmann verstrahlten Müll zwischenlagert. Woher er den hat, bleibt sein Geheimnis, die Wirkung jedenfalls ist fatal und die Größe des Latex-Reptils gibt bald ernsthaften Anlass zur Sorge. Wenn auch nicht bei den Ökos, die erst den Sumpf und dann auch noch den gefräßigen Räuber vor der Vernichtung bewahren wollen. Der ansässige Großwildjäger Joe (Ennio Girolami, „The Riffs“) erübrigt dafür selbstredend wenig Verständnis.

Vom skrupellosen Unternehmer bis zum korrupten Schiedsmann entfaltet sich die Charakterpalette unter strengem Wiederholungszwang. Überhaupt ist den Machern um Regisseur Fabrizio De Angelis („Karate Warrior 1-6“), verborgen hinter dem Pseudonym Larry Ludman, wenig Kreatives und schon gar nix Eigenes eingefallen. Wäre es also nicht um des lieben Krokodilimitats, der doch recht behäbige Streifen könnte auf der Habenseite rein gar nichts zu seinen Gunsten verbuchen. So aber kommen immerhin die Hartgesottenen Ramsch-Rezipienten auf ihre Kosten.

Die können sich denn auch an einfältiger Malen-nach-Zahlen-Dramaturgie ergötzen, an Riz Ortolanis („Mondo Cane“) kompositorischer Kopie des Scores vom „Weißen Hai“ sowie mannigfaltigen Kamerafahrten am Rand der Wasseroberfläche. Dazu kommt einiges an Blut und Verstümmelungen, herrlich dilettantisch getrickst und darum mit Erinnerungswert. Italiens Filmindustrie gönnte sich gern solch plagiativen Mump, den die Deutschen Nachbarn auch noch pflichtbewusst ins Kino brachten. Also noch mal zusammenfassend: Für Trash-Fans ein Fest, pure Zeitverschwendung für den Rest.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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