Kid Poetry – A Way Back Home (2008, Swell Creek/Rise or Rust Records)

KID POETRY spielen eher typischen Old-School-Hardcore und das Album „A Way Back Home“ legt mit einem vielversprechenden Instrumental-Intro los. Die nachfolgenden Lieder werden getragen von der rauen, aber niemals aufdringlichen, Stimme des Sängers Marco M. Er wird bei seinem Vortrag auch exzessiv von Crew-Shouts unterstützt. Einige Stücke scheinen ausschließlich aus derartigen Shouts zu bestehen, was, sicher ungewollt, manchmal so etwas wie eine bizarre Fußballstadion-Atmosphäre aufkommen lässt.

Die Gitarren sind Hardcore-typisch gestimmt und gehen gut ab. Als angenehm empfinde ich, dass KID POETRY auf die Zurschaustellung von übermäßiger Emotion verzichten. So nähert sich ihr Stil eher dem klassischen Hardcore an und wirkt trotz ausgiebigen Shouts weniger überdreht und überpowert. Die Band setzt sich etwas vom Üblichen ab, indem sie einige Songs auf Deutsch beisteuert. Diese Lieder unterscheiden sich inhaltlich zwar nicht weiter von denen, die in Englisch gesungen werden, aber für Muttersprachler ist die hierin zum Ausdruck gebrachte finstere Weltsicht doch leicht zum Fürchten. So wird in „Demut und Realität“ z. B. der tägliche Kampf gegen die Autoaggression und Selbstmordtendenzen beschrieben.

KID POETRY leben laut ihren Songtexten in einer ziemlichen Schweinewelt, die sie natürlich abgrundtief hassen. In diesem Zusammenhang kann nicht unerwähnt bleiben, dass es sich bei der Band um Österreicher handelt (Graz). Im Großen und Ganzen ist „A Way Back Home“ eigentlich gut hörbar. Es mag vielleicht nicht sonderlich innovativ sein, aber grundsätzlich ist es ein solides Werk, was nach 22 Minuten auch schon wieder vorbei ist und somit gar nicht erst in die Versuchung gerät, durch Monotonie und Variationsarmut zu nerven.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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