Khoma – A Final Storm (2010, Selective Notes/Razzia Records)

So richtig vorwärtsgewandt ist der progressive Rock auch nicht mehr. Das Sujet der verkopft flirrenden Gitarren ist ein wenig berechenbar geworden. Aber das ist der Lauf der Dinge, gerade im Musikgeschäft. Davon unbeirrt zeigen sich KHOMA, deren drittes Album „A Final Storm“ wohlig ausschweifende Klangwelten mit unterschwelligem Pop-Appeal bietet. Das klingt nicht sensationell, doch finden die Schweden um die CULT OF LUNA-Gitarristen Fredrik Khilberg und Johannes Persson stets einen Weg, ihre atmosphärischen Stücke instrumental mit dem gewissen Etwas zu bestücken.

Die Stimme von Sänger Jan Jämte wirkt anfangs, respektive beim Einstieg „Army of One“, leicht quengelig und gewöhnungsbedürftig. Doch bereits beim folgenden „From the Hands of Sinners“ offenbart er eine vokale Breite, die über das richtige Gespür für die Melancholie des Augenblicks verfügt. Auch wenn sich Vergleiche aufdrängen mögen, KHOMA sind nicht CULT OF LUNA. Schon allein Jämtes durchweg klaren Gesangs wegen. Aber auch instrumental schalten KHOMA gern mal einen Gang zurück und lassen die Stücke, das belegen der erstklassige Titeltrack oder die Single „In It for Fighting“, ohne Hast ihre Wirkung entfalten. Der Kontrast krachend rockiger Passagen (siehe „Osiris“) ist entsprechend deutlich. Doch ist er lediglich eine Facette dieses schlicht wunderbaren Musikwerks.

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

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