Keepsake – Black Dress in a B-Movie (2002, Fearless Records)

keepsake-black-dress-in-a-b-movieHierzulande ist die aus Florida stammende Band KEEPSAKE kaum mit einem großen Bekanntheitsgrad gesegnet. Immerhin wurde keiner ihrer bisher veröffentlichten drei Longplayer in Deutschland je vertrieben. Trotz alledem kursieren KEEPSAKE seit geraumer Zeit auch durch die hiesige Emo-Gemeinde als waschechter Geheimtipp. Nicht zuletzt, weil die Gruppe um Frontmann und Songschreiber Shane Halpern viele ihrer renommierteren Kollegen locker in die Tasche stecken.

Im Winter 1997 von fünf Teenagern gegründet, war das anfänglich verfolgte Konzept ein denkbar einfaches, nämlich die simple Verknüpfung von Rock und Hardcore, vermischt mit einer gehörigen Portion Melancholie und angereichert mit einigen melodiösen Parts. Das daraus resultierende Debütalbum „The Things I Would say“, 1998 erschienen beim kleinen US-Label Eulogy, ließ bereits ein enormes Potential erkennen, auch wenn die Scheibe über weite Strecken dem Trend der damaligen Zeit entsprach. 2000 folgte mit „The End of Sound“ eine merkliche Herabsetzung des Hardcore-Anteils und ein Aufbruch in deutlich melodiösere Gefilde. Eine Entwicklung, die mit ihrem kürzlich über Fearless in den Handel gelangten Album „Black Dress in a B Movie“ nun abgeschlossen scheint. Denn KEEPSAKE präsentieren sich softer denn je, haben die zuletzt stark eingeschränkt eingesetzten Passagen härterer Gangart ebenso außen vorgelassen wie das Stilmittel des zwischenzeitlich eingestreuten Geschreis.

So ist KEEPSAKES dritter Streich deutlich rockiger, dadurch aber auch atmosphärischer geraten. Die zehn Songs weisen beinahe durchgängig ein eher gemächliches Tempo auf, wirken dabei aber zu keiner Zeit langatmig oder zäh, sondern überzeugen vielmehr durch gut ausstaffierte Melodiebögen und Abwechslungsreichtum, in dessen Dunstkreis auch die obligatorische Emo-Orgel zum Zuge kommt. „Black Dress in a B Movie“ ist eine gelungene Platte, die nachhaltig die Qualität von KEEPSAKE unterstreicht, nicht zuletzt, weil wirklich jedes Album der Band auf so anders klingt als der jeweilige Vorgänger. Bleibt noch abzuwarten, ob es KEEPSAKE mit dieser Platte gelingen wird, ihren Platz in der Szene auszubauen. Verdient hätten sie es allemal.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

 

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