Kaput Krauts / Waving the Guns – Usedom und Gomorrha/Erfolg (2016, Audiolith)

Wieder die KAPUT KRAUTS, wieder eine Split. 2016 fanden sie in WAVING THE GUNS eine Partnerkapelle für eine gemeinsame 7″ – wenn auch eine mit klassischer Ein-Track-pro-Band-Verteilung. Das spricht gemeinhin die bestehende Fanbasis an, für die eine exklusive Nummer pro vertretener Combo als Lockmittel ausreicht. Dabei ist die auf 500 Exemplare limitierte (und längst vergriffene) Scheibe der neunte und vorletzte Teil der „Splitsingle Series“ von Audiolith, deren Backcover nebeneinandergelegt den Label-Schriftzug samt Logo ergibt.

Die Besonderheit der gemeinsamen Veröffentlichung liegt in der stilistischen Unterschiedlichkeit beider Kollektive (siehe dazu auch die Split mit DAS FLUG von 2015). Denn während die KAPUT KRAUTS für eine eigenwillige Variante des politischen Punks stehen, bieten WAVING THE GUNS Rap. Vor dem legen die Erstgenannten auf der A-Seite aber erst einmal „Usedom und Gomorrha“ vor, eine zunächst klassisch nach vorn preschende Abrechnung mit dem Landschaftsstandort Deutschland. Doch der Krawall mündet in einen elektronischen Refrain mit Schlauchgesang, der die Post-Punk-Tendenzen der KAPUT KRAUTS überraschend deutlich übervorteilt. Definitiv anders. Definitiv ein Erlebnis.

Danach dann Beats und Sprechgesang, wenn WAVING THE GUNS über den eigenen „Erfolg“ sinnieren. Textlich bleibt das Stück weniger politisch als viele andere Songs der Rostocker, an der Wirkung ändert das jedoch wenig. Das liegt vor allem daran, dass der Sound eher altschulisch reduziert erscheint und im klassischen 90-BPM-Rahmen verbleibt – wenn auch von Metallophon-Klängen umspielt. Unter dem Strich also eine 7“ mit gelungenen Fingerübungen beider Bands und mehr noch ein Sammelobjekt für die Audiolith-Fanbasis.  

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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