Kafkas – LD 50 (2008, Domcore)

kafkasld50In den letzten Jahren haben sich die KAFKAS rar gemacht. Das jüngste Album „Privilegienthron“ ist auf 2002 datiert, nachgeschoben wurde lediglich die „Superrocker“-EP. Aber es gibt die Fuldaer noch, was vorangestellt die beste Nachricht ist. Denn der Deutsch-Punk braucht einfach Bands wie diese, die mit dem nötigen Ernst und einem gesunden Augenzwinkern für die Rechte von Mensch und Tier eintreten. Wohlgemerkt ohne das inflationäre Phrasendreschen der Achtziger. Die politische Ambition in Ehren, wer diese im neuen Jahrtausend aber nicht in intelligente Texte zu verpacken weiß, hat die erforderliche Eloquenz des Punk entweder verpennt oder erweist sich ihrer als nicht würdig.

Sorgen müssen sich die KAFKAS darum nicht, das beweisen sie mit „LD 50“, dem (veganen) Appetithappen auf das kommende Album „Paula“, einmal mehr. Darauf finden sich fünf Songs, die in solch wunderbarer Manier die Bandbreite der Jungs umreißen, dass man sie dafür prügeln möchte, so lange keine neuen Stücke veröffentlicht zu haben. Ob sie mit Elektro-Grundierung …BUT ALIVE gedenken („Klatscht in die Hände!“), verlustfrei Ska-Rhythmen schinden („Irgendwas ging schief“) oder mit großartigem Refrain die treibende Peitsche schwingen („Damit anzufangen damit aufzuhören“), sie reißen mit, nehmen ein, versetzen in Staunen. In alter Frische kehren sie zurück und stehen gleichsam für all jene Attribute, die den deutschen Punk der Gegenwart ausmachen. Ein dolles Ding.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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