Wenn der klassische Stadionrock den Hardcore der alten Schule trifft… Nicht auszudenken, welch Hitmaschinerie diese Melange in Gang setzen könnte. Der vorliegende Fall befasst sich mit JUSTICE und deren Platte „Escapades“. Sie bedienen sich jener Vermischung. Das Aha-Erlebnis aber bleibt aus. Denn die mangelnde Energie der Belgier schlägt keine Brücke zwischen den Genres – und schon gar nicht in die Gegenwart. Musikalisch ist das nicht einmal schlecht. Gerade im Hinblick auf die Soli der Gitarre. Aber sie bedeuten nur den sporadischen Ausbruch aus der Tristesse.
Das Album bleibt befangen, Geisel seiner eigenen Monotonie. Die Beginnt beim Gesang, der sich in quälendem Gleichklang durch eine ungesunde Mischung aus Wut und Traurigkeit kämpft. Dazu Tempo – welches Tempo? –, das auf der Stelle tritt. Es bewegt sich nichts, zumindest nicht viel auf „Escapades“. Das experimentelle Konzept hätte mehr hergegeben als dies müde Rückblicken in die Vergangenheit. Stimmung weckt das kaum. Höchstens Überdruss. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal. Bleibt nur die Frage, ob dann noch jemand zuhört.
Wertung: (5 / 10)