Jungle Rot – Order Shall Prevail (2015, Victory Records)

jungle-rot-order-shall-prevailHurra, die musikalische Anmut ist zurück! Oder auch ihr exaktes Gegenteil. Denn wenn JUNGLE ROT eines nicht anschlagen, dann sind es dezente Töne. Seit mehr als 20 Jahren sind die Todesmetaller aus Wisconsin nun schon unterwegs und zelebrieren auch auf ihrem neunten Silberling „Order Shall Prevail“ den ruppig aus den Boxen tosenden Nihilismus aus Krieg und Zerstörung. Die Covergestaltung ist wieder ein abgründiger Hingucker, düster, politisch und bitterböse. Aber was zählt ist schließlich der Inhalt. Doch auch dahingehend geben sich die fünf Herren keine Blöße.

Sicher, in der Vergangenheit ging es im Lager der Death-Metal-Veteranen schon mal mit mehr Dampf vorwärts. Das eröffnende „Doomsday“ zeigt mit seinen dumpf kehligen Gröl-Vocals und den überraschend melodischen Gitarreneinflechtungen aber, das sie vom halbherzigen Routineprodukt noch immer weit entfernt rangieren. Zum Hubschraubereinsatz für Zottelmähnen lädt das folgende „Paralyzed Prey“ ein, das zugunsten stampfender Rhythmen ebenfalls im mittleren Drehzahlbereich verbleibt. „Blood Revenge“ hingegen setzt – wie auch das von Max Cavalera (SEPULTURA, SOULFLY) stimmlich begleitete „Fight Where You Stand“ – mehr auf variables Tempo.

Spannend ist das kaum, schließlich weiß man genau, was von JUNGLE ROT und ihren 10 neuen Brechern zu erwarten ist. Trotz einer gewissen Monotonie wissen die alten Hasen aber immer noch, wie sie ihrem Publikum fachgerecht den Knüppel über den Kopp zu ziehen haben. Die an SLAYER angelehnten Gitarrenentgleisungen sägen im Stile der alten Schule und das Weltbild bleibt in modisches Schwarz getaucht. Schön ist „Order Shall Prevail“ sicher nicht, dafür aber effektiv und mit abermals beachtlichem Geschick vorgetragen. Und wer beim zünftig vorwärtsgepeitschten Titeltrack, „Trench Tactics“ oder „Nuclear Superiority“ nicht in sportliches Kopfschütteln verfällt, der… ach ihr wisst schon.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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