Ju-On: The Curse Teil 1+2 (J 2000)

ju-on-the-curseJapans Grusel-Thriller brachten frischen Wind ins Horrorgenre. Der Erfolg von Hideo Nakatas „Ringu“ begünstigte eine Modeerscheinung, deren Wirkung durch akute Ideenausschöpfung und die Übersättigung an US-Remakes allmählich schwindet. Die Angstmacher funktionieren eben doch alle nach dem gleichen Muster. Hier eine Schrecksekunde durch Geistererscheinungen im Spiegel, dort ein Schockmoment durch junge Frauen mit langen schwarzen Haaren. Vor allem die Letztgenannten sind schier unabdingbar, wenn es darum geht, dem Publikum den Schweiß aus den Poren zu treiben. Das weiß kaum einer besser als Takashi Shimizu, Regisseur der populären „Ju-On“-Saga.

Den Anfang machten fürs japanische Fernsehen produzierte Kurzfilme, denen 2000 zwei abendfüllende Vollversionen folgten. Shimizu, der bei allen Regie führte, legte seine Werke drei Jahre später für eine Kinoauswertung neu auf und inszenierte in der Folge auch die amerikanische Neufassung nebst deren Fortsetzung. Dank e-m-s wird die Reihe in deutscher Veröffentlichung komplettiert, presste man dort doch die originalen „Ju-On“-Teile auf eine gemeinsame DVD. Unter dem Subtitel „The Curse“ fließen die episodisch verknüpften Schicksale derer zusammen, die mit dem tödlichen Fluch in Berührung kommen. Eifersüchtig auf die Liebe seiner Frau zu einem anderen Mann, tötet Takeo Saeki (Takashi Matsuyama) seine Gemahlin (mimte den Geist in allen sechs Filmen: Takako Fuji) und den gemeinsamen Sohn (Ryôta Koyama). Deren Geister suchen fortan diejenigen heim, die das Haus der Familie und damit den Hort der Tragödie betreten.

Mit bescheidenen Mitteln und geringem Aufwand umgesetzt, schöpft Shimizu aus dem simplen Konzept ein Höchstmaß beklemmender Spannung. Viele Elemente verarbeitete der Filmemacher später neu. Der fehlende Kieferknochen beispielsweise findet sich im amerikanischen Neudreh wieder. Bedauerlicherweise kann die erste Fortsetzung das Niveau des Originals nicht halten. Der Prolog des Aufgusses entpuppt sich als die letzte halbe Stunde des Vorgängers, was in Anbetracht der ohnehin kurzen Lauflänge bitter aufstößt. In der Folge knüpft die Handlung zwar an gleicher Stelle an, doch dürfen die bleichen Wiedergänger weit weniger intensiven Schrecken verbreiten als in erster Instanz. Für Fans ist der Doppelpack allemal sehenswert, allein aufgrund des Erstlings, selbst wenn die Videoproduktionen von der späteren Kinoqualität noch ein gutes Stück entfernt sind.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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