Er spielte an der Seite von Bruce Lee in „Der Mann mit der Todeskralle“ (1973) und unter Dario Argento in „Tenebrae“ (1982). Doch ein Darsteller der ersten Reihe war John Saxon nie. Am 25. Juli ist der vor allem durch Western und Horrorfilme bekannte Mime im Alter von 83 Jahren an einer Lungenentzündung gestorben.
Der 1936 unter dem Namen Carmine Orrico geborene Saxon erhielt seinen Künstlernamen, als er Mitte der 1950er Jahre einen Vertrag bei den Universal Studios unterschrieb. 1958 erhielt er für seine Darbietung in „Männer über Vierzig“ (unter der Regie von Blake Edwards) einen Golden Globe. 1967, für „Südwest nach Sonora“, wurde er ein weiteres Mal für den renommierten Filmpreis nominiert.
Zu Beginn seiner Karriere arbeitete Saxon, der durch Teen-Filme wie „Rock’n’Roll“ (1956) zum Jugend-Idol avancierte, mit Regie-Größen wie John Huston („Denen man nicht vergibt“, 1960) und Otto Preminger („Der Kardinal“, 1963), der große Durchbruch blieb ihm abseits jugendorientierter Streifen jedoch verwehrt.
Vielleicht war es für seinen weiteren Werdegang ein Segen, denn so ließ sich Saxon nicht auf einen Rollentyp – und ein Genre – festlegen. Die Folge waren Engagements zwischen Hollywood und Europa, in der Hauptsache Italien. Dort bereicherte er den A- und B-Film um zahlreiche Perlen – und auch diverse Schund-Produktionen.
So finden sich in Saxons Vita solch unterschiedliche – in Teilen bis heute geschätzte – Werke wie „Sinola“ (1972), „Black Christmas“ (1974), „Die Gewalt bin ich“ (1977), „Operation Todesstachel“ (1978), „Asphalt-Kannibalen“, „Sador – Herrscher im Weltraum“ (beide 1980), „A Nightmare on Elm Street“ (1984), „Nightmare 3“ (1987), „Die Rache des weißen Indianers“ (1993), „Beverly Hills Cop III“ und „Freddys New Nightmare“ (beide 1994).
Eine Würdigung seines Schaffens erhielt Saxon u. a. durch Quentin Tarantino und Robert Rodriguez, die ihm eine Mini-Rolle in „From Dusk Till Dawn“ (1996) gaben. Seinen letzten Auftritt absolvierte er in der Komödie „The Extra“ (2017). Neben der Schauspielerei war Saxon auch als Regisseur aktiv – wenn auch nur einmal, beim Low-Budget-Horror „State Prison“ (1988).