Nach dem erfolgreichen selbstbetitelten Solo-Debüt verschwand Rapper Joe Budden aus dem Bewusstsein des Mainstream. Der Nachfolger wurde vom federführenden Label aufgeschoben, er selbst verordnete sich eine Auszeit. In der brachte er die „Mood Muzik“-Reihe auf den Weg, streifte den Frust ab und setzte den kommerziellen Weg mit einem anderen Label fort. Dem nur digital vertriebenen Output „Halfway House“ folgt mit „Padded Room“ dann doch noch das von Fans lang erwartete zweite Full Length.
Auf dem wird er seiner Anhängerschaft geben, wonach es sie verlangt: Schier endloses Hadern mit der eigenen Vergangenheit, den seelischen Abgründen, künstlerisch umgesetzt als Mix aus Hip Hop und R’n’B. Pumpende Beats und gesteigertes Aggressionspotential sucht man bei Budden vergebens. Zwar wird er auch mal lauter, gerade wenn Stromgitarre und Schlagzeug („Adrenaline“) zum Einsatz kommen, der Introspektive ohne zwanghafte Ausbrüche wird jedoch der größte Raum zuteil. Allerdings schleicht sich damit eine Unaufgeregtheit ein, die die 65 Minuten Spielzeit mitunter etwas strapaziös gestalten. Ein bisschen mehr Bums hätte an den richtigen Stellen sicher nicht geschadet.
Wertung: (6 / 10)