Dass JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE kein Abenteuer aus der Hörspielkiste ist, dürfte spätestens seit „Hardcore aus der ersten Welt“ bekannt sein. Ein musikalisches Abenteuer sind JAKA dafür auf jeden Fall. Jenseits des Mainstreams und der Punkrock-Weichspül-Generation haben sie sich nicht nur hierzulande eine ordentliche Fangemeinde erspielt und was anfangs vielleicht nicht ganz ernst gemeint war, spielt jetzt im Undergroundbereich eine durchaus erwähnenswerte Rolle; schon auf Grund der Einzigartigkeit.
Das zeigt auch das neue Output „Deutschland von vorne“. Diesmal bedient man sich bei anderen Künstlern und verpasst ihren Songs die eigene, persönliche Note. Künstler wie EXTRABREIT, TOCOTRONIC, DIE GOLDENEN ZITRONEN, EA80 oder FUNNY VAN DANNEN liefern die Grundlage für acht Songs, die, auch wenn es sich komisch anhört, schon etwas leichter aus der Dose kommen als vielleicht noch der Vorgänger. Dabei wird das JAKA-Grundkonzept beibehalten und es gibt schönen Grindcore, der aber hier und da auch mit etwas ähnlichem wie Melodie aufwarten kann oder der beispielsweise bei „Es tickt“ mit einem erstklassig rollenden Refrain um die Ecke kommt.
Vielleicht spricht das TOCOTRONIC-Cover „Ich verachte Euch wegen Eurer Kleinkunst zutiefst“ vielen aus der Seele, die sich mit der Art und dem Stil von JAKA nicht identifizieren können. Die Szene-Kenner dürften sich aber über Songs wie „Menschenverachtende Untergrundmusik“ oder „Diese Menschen sind (halbwegs) gefährlich“ freuen, denn JAKA sind ihrer lyrischen, chaotischen und augenzwinkernden Art treu geblieben und dürften auch in nächster Zeit nicht Gefahr laufen, irgendwelchen Sell-Out-Vorwürfen entgegenwirken zu müssen. Eine Cover-Platte der anderen Art – und das ist gut so.
Wertung: (7 / 10)