Die aus der Baden-Würrtembergischen Prärie stammenden ITCHY POOPZKID haben es geschafft. Das belegen gleich mehrere Dinge. Zum einen stiegen die Verkaufszahlen rapide an, die mediale Präsenz bei MTV konnte einem fast Angst machen und die Clubs der Republik wurden nicht nur abgeklappert, sondern füllten sich mehr und mehr mit einem (jungen) feierwütigen Mob. Das nennt man dann wohl Erfolg, den sich das Trio im Laufe der Jahre durch ausgedehntes Touren und mehr als nur einem Hauch Unbekümmertheit durchaus verdient hat. Mit „Dead Serious“ will man die Erfolgsgeschichte, die man mit dem Vorgänger „Time to Ignite“ auf eine komplett neue Stufe hievte, nun fortführen.
An ein Scheitern darf man nicht einmal denken, denn auch „Dead Serious“ versprüht diesen bestimmten leichtfüßigen Charme der Band, wobei man sich hin und wieder im musikalischen Allerlei aber doch etwas verzettelt. Denn Abwechslung und Vielfalt wird bei „Dead Serious“ in den größten Lettern geschrieben. Mit verschiedenen Einflüssen hatte das Trio zwar selten Probleme, aber noch nie war die Gratwanderung zwischen den Stilen, die Offenheit in alle Richtungen, so präsent wie hier. Vom locker flockigen Zweiminüter („Never Be The Same“), etwas Sprechgesang („Pretty Me“), Midtempo-Pop-Rock („Say Hello“) oder dem Schnell-Langsam-Zwitter „Learn to Drown“, bei dem auch noch ein Piano eingebracht wird, ist einfach alles möglich.
An Ideen mangelt es ITCHY POOPZKID also weiterhin nicht, wobei auch nicht jedes Experiment aufgeht und der ein oder andere Song doch etwas belangloser wirkt („Stuck in a Daze“, „Crazy Eyes“). Das Wort Stillstand ist aber immer noch nicht im Wortschatz von ITCHY POOPZKID zu finden, was „Dead Serious“ eindrucksvoll beweist. Auf Konventionen wird nichts gegeben, stattdessen machen die drei weiterhin nur das, worauf sie Lust haben. Das muss man nicht mögen, aber an Eingängigkeit und Spielfreude macht man dieser Band so leicht nichts vor. So viel steht fest.
Wertung: 
(7 / 10)