It Came From the Desert (FIN/GB/CAN 2017)

Es scheint bei Computerspieleverfilmungen durchaus üblich zu sein, lediglich relevante Grundaspekte in die Handlung einzubetten und den oft entscheidenden Rest geflissentlich zu ignorieren. Bei „It Came From the Desert“, dem Amiga-Klassiker von 1989, erscheint das durchaus nachvollziehbar. Denn der Kampf gegen riesige Ameisen ist eine nur zu offenkundige Hommage an „Formicula“ (1957), so dass die im Abspann mit Szenen des Spiels versehene Adaption fürs Kino in die Nähe eines Remakes streben würde. Ergo wurden allein die Parameter „Riesenameisen“ und „Wüste“ übernommen und einem auf ein juveniles Publikum zugeschnittenen Plot übergestülpt. Üppig ist die damit verbundene Wirkweise nicht. Irgendwie unterhaltsam ist der Streifen dennoch geartet.

Ein Meteoriteneinschlag in der Wüste New Mexicos hat vor Jahrzehnten ein Volk von Feuerameisen mit außerirdischer DNS in Kontakt gebracht. Windige Wissenschaftler kreuzten die Tiere mit Taranteln und bekamen… Monster. Der Hintergrund schien ehrbar, im Zaum halten lassen sich die übergroßen Insekten traditionell jedoch nicht. In der Gegenwart brechen sie aus einer geheimen Forschungsbasis aus und mischen ein unweit anberaumtes Motorcross-Spektakel auf. An dem nimmt auch Draufgänger Lukas (Alex Mills, „The Head Hunter“) teil, der seinen Erfolg partiell dem nerdigen Technik-Fuchs Brian (Harry Lister Smith, „Dragonheart 3“) verdankt. Um dem schüchternen Freund einen Gefallen zu tun, hat Lukas dessen Schwarm Lisa (Vanessa Grasse, „Leatherface“) eingeladen. Als das Trio auf die Ameisen aufmerksam wird, hat der ironisch gefärbte Überlebenskampf längst begonnen.

Regisseur und Co-Autor Marko Mäkilaakso („War of the Dead“) setzt durchweg auf einen comichaften Anstrich. Nur kann er die seltsam ideenlose Erzählung damit trotz schwerlich aufwiegen. Für netten Zeitvertreib genügt der mit Anspielungen u. a. auf „Jurassic Park“ versehene Grotesk-Grusel allemal. Dass die Zielgruppe eher im Teenageralter verortet ist, zeigt neben vorrangig simplem (Wort-)Witz allerdings auch die oberflächlich ausgestaltete Figurenriege. Um sich zu vermehren, benötigen die stark getricksten Insekten Ethanol, wodurch die alkoholgetränkte Partymeute zwangsläufig in deren Visier gerät. Um der Nachkommenschaft ausreichend Nahrung zu kredenzen, werden reihenweise Menschen verschleppt. Als auch Lisa in die Fänge der Kreaturen gerät, erhält Brian Gelegenheit, über sich hinauszuwachsen. Wohin das führt, sollte niemanden überraschen. Wer Motorradstunts in Zeitlupe oder rülpsende Riesenameisen aber als lohnende Unterhaltungselemente wähnt, findet in „It Came From the Desert“ fraglos angemessene Zerstreuung.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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