IRA – The Body and the Soil (2005, Go-Kart Records)

Ganz schön sperrig, was IRA aus der Nähe des Bodensees da veröffentlichen. IRA ist lateinisch und steht für Zorn und nicht etwa für eine irische Untergrundorganisation. Insgesamt hört es sich an, als kämpfe ein einsamer Segler mit den Wellen ihres Heimatgewässers bei Windstärke neun. Aber der Reihe nach: „The Body and the Soil“ ist das Debütalbum der fünf Herren aus Süddeutschland, das auf dem europäischen Ableger von Go-Kart Records erschienen ist und sich laut eigenen Angaben auf den Pfaden der progressiven und modernen Gitarrenmusik bewegt.

Da sollte es auch nicht weiter überraschen, dass ein Song schon mal geschlagene 15 Minuten dauert. Ob das nicht des Guten zuviel für das Aufnahmevermögen des geneigten Hörers ist, bleibe hier dem jeweiligen Betrachter überlassen. Die Songs sind mitunter sehr sphärisch arrangiert, kleiden sich in umfangreiche Soundgewänder. Manchmal bekommt man jedoch den Eindruck, von der Masse erdrückt zu werden. Der Gesang ist mal langgezogen, mal zornig, mal entspannt. Zwischen Deutsch und Englisch wird ebenso gewechselt, wie zwischen Singen und gesprochenen lyrischen Texten.

Das ist insofern nicht überraschend, als dass Sänger Toby Hoffmann seiner künstlerischen Ader zuvor als Dichter Freilauf gewährte und aus der „Spoken Word“-Ecke zur Band stieß. Insofern bekommt IRA gerne das Prädikat „künstlerisch wertvoll“, was jedoch nicht gleichbedeutend mit einer starken Platte ist. Denn dazu fehlt es bei „The Body and the Soil“ an Eingängigkeit, zu verworren erscheinen die Songs im Allgemeinen. Mit Sicherheit ist es keine Platte, die man nebenher hören kann. Fans des lyrischen Tiefgangs und der künstlerischen Ausdrucksweise werden an IRA aber zweifelsfrei Gefallen finden.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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