Invasion U.S.A. (USA 1985)

invasionusa„Wenn du hier noch mal reinkommst verpass ich dir so viele rechte Haken, dass du um einen linken bettelst.“ – Hunter

In der Reagan-Ära verkam das ideologische Bauchpinseln des amerikanischen Nationalismus zum guten Ton. Gerade im Kino, wo die Golan-Globus-Schmiede Cannon mit Zugpferd Chuck Norris einen Mann wie Dynamit an ihrer Seite wusste. Ob „Missing in Action“ oder „Delta Force“, der Hauruck-Mime mit Dampf in den Fäusten beseitigte Staatsfeinde ohne großes Federlesen. Den Gipfel unverfrorener Polit-Hetze erklommen alle Beteiligten mit „Invasion U.S.A.“, der Norris mit zwei Uzis und nur einem Gesichtsausdruck gegen infame Terroristen zu Felde ziehen lässt.

Deren Anführer Mikhail Rostov (Richard Lynch, „Die Barbaren“) – im Deutschen wurde daraus Michael Hames – will mit einer kubanischen Söldnertruppe ausgerechnet an Weihnachten die USA überrollen. Zum Glück ist da noch Matt Hunter (Norris), der seinem Namen alle Ehre macht und zur Jagd auf den teuflischen Superschurken bläst. Der indes sorgt für Chaos in den Städten, wenn er mit schwerer Artillerie Wohnsiedlungen unter (Dauer-)Feuer nimmt oder seine per Landungsboot eingereiste Gefolgschaft Menschenmengen im Kugelhagel auflöst.

Die Darstellung des markigen Helden, der selbstverständlich noch ein Hühnchen mit Rostov zu rupfen hat, grenzt nicht selten an reine Selbstparodie. Hunter hält sich ein Gürteltier ohne Tischmanieren, klebt seinen Kaugummi im Hotel unverblümt ans Bild über dem Bett und schießt den Raketenwerfer auch schon mal lässig aus der Hüfte ab. Die von Joseph Zito („Red Scorpion“) stets brutal, jedoch oft am Rande der Lächerlichkeit inszenierte Action kommt zwar rasch in Fahrt, wirkt in Hälfte zwei aber nur noch bar jeder Sinnhaftigkeit aneinander gereiht.

Für Feinschmecker des Trash ist Norris‘ wortkarger Ausritt in die Gefilde erzreaktionären Polit-Prolltums ein Party-Piece der Sonderklasse. Möglich ist alles und je mehr dabei zu Bruch geht, desto besser. Die Logik geht am Stock, nach Hunters Rundumschlägen ebenso die Gegner. Allerorten wuchern Klischees wie Unkraut aus der ermüdenden Ballerorgie, bei der allen voran die Hauptfigur kaum den Finger vom Abzug nimmt. Ernst zu nehmen ist solch ein Machwerk natürlich nicht, weshalb bei so viel unverfroren zynischer Bärbeißigkeit auch gleich das Amüsement steigt.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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