Interview mit Horny Lulu (August 2014)

horny-lulu-bandStellt HORNY LULU und die sympathischen Menschen dahinter doch einleitend kurz vor.

Servus! Wir sind Maaco (Trompete, Gesang), Vale (Posaune), TomTomThomà (Trompete), Toni (Bass), Schmitzi (E-Gitarre), Fabi (E-Gitarre) und Passy (Drums).

Der Ska wird ja gern totgeredet, aber Bands wie ihr erbringen offenkundig den Beweis fortlaufender Lebendigkeit. Habt ihr das Gefühl, mit eurer Musik ein totes Pferd zu reiten?

Nein, das glauben wir nicht, das sieht man ja auch an international erfolgreichen Bands wie MAD CADDIES oder REEL BIG FISH. Aber wir machen ja auch keinen Ska im traditionellen Sinn, sondern gepaart mit viel Punk und Rock. Wir erleben regelmäßig, wie sehr die Leute zu Ska-Punk abgehen, wenn wir unsere Konzerte spielen. Vor unseren Bühnen findet man nicht nur die eingefleischten Szene Fans, sondern auch die breite Masse. Wir wurden auch schon von Leuten in ihren 50ern/60ern, denen unsere Musik gefällt, angesprochen oder von Eltern, die ihren Kleinen eine CD von uns kaufen, weil sie so viel Spaß hatten.

Fragen zu Bandnamen sind eigentlich das Letzte. Darum: Was hat es mit eurem Bandnamen auf sich?

Das ist eigentlich reine Ironie. Das gehört einfach zu unserem Stil dazu, spiegelt uns wider und wer uns kennt oder uns live gesehen hat, der kann das dann auch verstehen 😉

horny-lulu-free-candyIm Frühjahr habt ihr euer erstes Album „Free Candy“ vorgestellt. Wie hat sich euer Leben seither verändert (Geldanhäufung, Starallüren, Welttournee etc.)?

Unser Privatleben hat sich dadurch kein Stück verändert, aber die Booker und Veranstalter nehmen uns als Band ernster, da es als Band mit schlechten Demos mittlerweile echt schwierig ist, an größere Gigs zu kommen.

Macht ihr von Produktion bis Booking noch alles selbst oder lasst ihr machen?

Wir machen alles selbst. Jeder in der Band hat so seine Aufgabenbereiche, um die man sich kümmern muss.

Ist die Kooperation mit einem Ruhm und Reichtum verheißenden Label für euch ein erstrebenswertes Ziel oder behaltet ihr die Zügel (des vermeintlich toten Pferdes) lieber selbst in der Hand?

Wir haben das alles ganz gut selbst im Griff, wie wir finden, deshalb haben wir uns da noch nie groß Gedanken darüber gemacht. Falls die großen Labels eines Tages anklopfen sollten, muss man sich überlegen, inwieweit man sich selbst verkaufen muss, um den Wünschen des Labels zu entsprechen. Wir wollen aber weiterhin unsere Musik genauso ehrlich und bodenständig rüberbringen, wie wir es im Moment tun. Wir bekommen auch von anderen, bekannteren Ska- und Punk-Bands mit, dass diese ihr eigenes Label betreiben und sich selbst von vorne bis hinten um alles kümmern.

Wie schwer ist es bei sieben Bandmitgliedern, HORNY LULU und Lebensunterhalt (wahlweise auch zweiten Bildungsweg) in Einklang zu bringen?

Da wir mittlerweile alle berufstätig, in der Ausbildung oder im Studium sind und uns dadurch in Baden-Württemberg verstreut haben, ist es natürlich etwas schwieriger geworden, am Wochenende alle für eine Probe zusammenzutrommeln. Aber für uns ist die Musik eben unser größtes Hobby, deshalb nimmt sich jeder die Zeit für Auftritte und Proben, auch wenn mal für weiter entfernte Gigs ein Urlaubstag draufgehen muss.

Wie hat die Welt auf „Free Candy“ reagiert?

Die Welt hat besser darauf reagiert, als wir erwartet hätten. Da das unser erstes Studioalbum ist und wir sehr viel Zeit, Geld und Arbeit investiert haben, freut es uns natürlich umso mehr, dass wir so viel positives Feedback von unseren Fans bekommen, die sich fleißig das Album kaufen und auf den gängigen Musikportalen streamen. Mehrere Musikforen und Magazine haben auch schon Rezensionen über unsere Platte verfasst. Dabei wurde unser Album teilweise so gut wie Alben von bekannten Ska-Punk Bands gerankt. Also heißt es zugreifen, falls ihr noch kein Exemplar habt!

horny-lulu-liveIhr habt im Verlauf des herbstlichen Sommers ein paar Festivals gespielt. Welche Eindrücke (und Erkenntnisse) konntet ihr dabei gewinnen?

Durchweg positive Eindrücke. Es ist einfach ein geiles Gefühl, Teil von solch großen Festivals zu sein und vor Bands wie ANTI-FLAG zu spielen. Das ist natürlich das größte, wenn du vor einer Band spielst / bzw. diese Backstage triffst, die dich zum Punk gebracht hat oder Bands wie ZEBRAHEAD/IRIE REVOLTES, die du seit Jahren verfolgst. Da bedanken wir uns auf jeden Fall bei den Veranstaltern und hoffen, dass es so weiter geht.

Wie regelmäßig könnt ihr euch vor Publikum präsentieren?

Wir spielen bis zu 20 Auftritte im Jahr und es werden jedes Jahr mehr. Durch die Prüfungsphasen unserer Studenten und die Fastnachtszeit, während der unsere Bläser sehr stark eingespannt sind, müssen wir auch einige Auftritte absagen, die wir gern spielen würden.

Wer mit euch in Kontakt treten will, der sollte…

uns am besten eine E-Mail schreiben (book@horny-lulu.de).

Eure letzten Worte (für dieses Interview):

In knapp vier Monaten ist Weihnachten und wir haben das passende Geschenk! Stay Horny!

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