
Stellt euch und eure Band doch vorangehend einmal vor.
Mathias: Wir sind 5 Jungs auf der Bühne und einer davor (Video-Operator), ham uns so 2003 gegründet, 2005 haben wir unsere erste Platte veröffentlicht. 2006 hatten wir dann einen kleinen Besetzungswechsel, nachdem Gründungsmitglied Ralf die Band aus beruflichen/Studiums-bedingten Gründen verlassen hat. Seitdem sind wir in der aktuellen Besetzung aktiv und unterwegs.
Die Band ist ursprünglich als Idee von Ralf und mir entstanden. Wir haben damals zusammen Konzerte organisiert und waren auch viel auf Konzerten unterwegs und waren zum einen inspiriert von den vielen tollen Bands, die wir gesehen haben, zum anderen waren auch die zahlreichen grottigen Bands ein Ansporn, dass wir das bestimmt besser hinbekommen würden. So sind wir dann einfach in den Proberaum einer befreundeten Band und haben rumprobiert. Die anderen sind dann nach und nach (teils aus eben dieser befreundeten Band) dazu gekommen. Die meisten von uns kennen sich schon seit 10 Jahren und länger, und mit unserem Schlagzeuger hatte ich vor 15 Jahren zusammen auch schon mal in diversen Bands gespielt.
Wie lässt sich euer Weg in die Musik – und allen voran eure Musik selbst beschreiben?
Mathias: Da kann ich jetzt eigentlich nur für mich sprechen… Musik bedeutet mir sehr viel und erfüllt für mich sicher auch die Funktion des Katalysators. Ohne geht es einfach nicht, da würde ich mich nicht gut fühlen. Soweit ich mich erinnern kann, dreht sich bei mir auch einfach alles um die Musik, sei das als Fan, beim selbst Musik machen, sowie vom Konzerte veranstalten bis zum arbeiten im Plattenladen oder in Clubs. Keine Ahnung wieso das so gekommen ist.
Szenemäßig war ich eigentlich mal ein Metal-Kid, aber natürlich war dann dieser ganze 90er-Grunge/Indie-Wahn bestimmt sehr prägend für mich. Inzwischen bin ich da aber nicht mehr so festgelegt, von Death-Metal bis Singer/Songwriter geht eigentlich alles bei mir, solange es mich irgendwie fesselt. Dasselbe gilt auch für unsere eigene Musik, solange sie uns selbst fesselt, fasziniert und berauscht ist es das, was wir machen wollen.
Obwohl sich auf eurem jüngst erschienenen Output „Reverie“ gerade fünf Songs befinden, kann bei einer Spielzeit von gut einer Stunde von einer EP keine Rede sein. Was treibt euch an, eure Stücke derart episch in die Länge zu ziehen?
Mathias: „Reverie“ war auch nicht als EP gedacht, das war schon als Album angelegt. Das mit den Längen der Songs ist aber nicht bewusst so praktiziert und wir haben auch nichts in die Länge gezogen. Manchmal braucht halt ein Part ein paar Durchläufe mehr damit er richtig zünden kann und seine volle Kraft entfaltet.
Mit Ausnahme von vereinzelten Sprachsamples verzichtet ihr vollständig auf Texte. Ersetzen bei euch die Instrumente, vor allem in Hinblick auf den Transport von Emotionen, die Sprache?
Mathias: Ich denke schon, dass das so ist. Find ich auch gut so, da wir so um einiges universeller agieren können und verschiedene miteinander kombinierte Klänge (das kann auch Gesang sein) sowieso viel tiefer und ausdrucksstärker sind als jeder noch so hochpoetische Text, finde ich zumindest. Ich bin aber auch wirklich kein großer Textmensch. Obwohl es viele Bands gibt, wo ich den Gesang extrem geil finde. Die Texte interessieren mich meist reichlich wenig.
Folgt eure Musik einer quasi festgelegten Dramaturgie oder überlasst ihr es allein dem Zuhörer, die Klänge mit Bildern und Geschichten zu assoziieren?
Mathias: Also es gibt keine wirklich festgelegten Stories oder Bildfolgen hinter den Songs, worauf wir dann die Arrangements aufbauen. Die entstehen wie schon erwähnt einfach so, wie sie sich für uns richtig anfühlen. Aber bestimmt hat jeder von uns bei den Songs seine eigene kleine Story im Hirn ablaufen, und klar, bei den Zuhörern natürlich hoffentlich auch. Das müssen ja auch gar keine Geschichten in dem Sinne sein, manchmal sind es einfach nur irgendwelche Gefühlsregungen, die dabei aktiviert werden. Bei Konzerten haben wir z.B. hinterher gesagt bekommen, dass unsere Musik Denjenigen/Diejenige traurig gemacht habe, aber dass sich eben diese Traurigkeit in dem Moment auch irgendwie gut und richtig angefühlt hat.
„Reverie“ ist euer Debüt bei Golden Antenna Records. Wie kam der Kontakt zustande?
Mathias: Wir hatten über unsere Konzertveranstalterei schon einen ganz netten Braunschweig-Kontakt und haben auch schon öfters dort gespielt. Da hat Timo (GA-Labelboss) uns dann auch gesehen und es hat ihm wohl gefallen. Zumindest hat er mich schon monatelang „genervt“, wann es denn endlich neues Material zu hören gibt. Als wir dann die Platte fertig hatten, haben wir ihm einfach eine Kopie geschickt und dann waren wir uns eigentlich auch ziemlich schnell einig, dass wir das bei ihm machen.
Woher kommen eure Inspirationen und von welchen Bands oder Künstlern seht ihr euch am ehesten beeinflusst?
Mathias: Das ist bei jedem von uns relativ unterschiedlich denke ich und relativ breit gefächert. In Sachen instrumental/bombast-Mucke war bei mir auf jeden Fall die GYBE „Lift Your Skinny…“ und die erste SIGUR ROS so ein ziemlich einschneidendes Ding. Zudem steh ich total auf SONIC YOUTH und RADIOHEAD. Aber es gibt soviele Bands, auch so viele kleine und unbekannte, die mich in irgendeiner Art und Weise beeinflussen können. Ist glaube ich sehr schwer, das auf einen Punkt zu bringen.
Generell stehe ich glaube ich mehr so auf diese leicht melancholischen Sachen und bin nicht so der Pop-Typ (wobei die blaue WEEZER natürlich auch ein Hammeralbum ist). Sehr schwierig also das zu beantworten, aber auch nicht so schlimm. Ehrlich gesagt mach ich mir da gar nicht soviele Gedanke darüber, das passiert einfach, wahrscheinlich andauernd…
Wie waren die bisherigen Resonanzen auf eurer Wirken und wie wichtig ist euch die Meinung anderer?
Mathias: Bisher haben wir eigentlich fast durchweg positive Resonanzen bekommen, zu beiden, unseren Tonträgern sowie auch der Livegeschichte. Ist natürlich immer schön so was dann zu hören/lesen, wobei zu viel positive Resonanz manchmal auch etwas unheimlich sein kann, da wir doch relativ selbstkritisch sind und noch nicht immer alles so hundertprozentig perfekt finden, wie es manche Leute gerne darstellen. In erster Linie machen wir die Musik doch für uns selbst und versuchen uns selbst zu gefallen.
Wann wird es die Möglichkeit geben euch live zu erleben?
Mathias: Wir haben jetzt bis zum Juni noch ein paar Sachen in Frankfurter Raum am laufen und sind natürlich Ende April/Anfang Mai eine Woche auf Tour, welche uns vor allem nach Belgien und Ostdeutschland führt. Den Sommer über werden wir es etwas langsamer angehen und wahrscheinlich dann im Herbst noch mal ´On the Road´ gehen.
Was kommt bei euch als nächstes?
Mathias: Wie gesagt, jetzt geht’s erstmal auf Tour. Und danach wollen wir uns eigentlich daran machen so schnell wie möglich neue Songs zu schreiben, und vielleicht klappt´s ja auch, dass wir damit im Laufe des Jahres auch nochmal ins Studio gehen. Wir werden sehen.
Wer mehr über euch erfahren oder Kontakt mit euch aufnehmen möchte, erreicht euch via…
…www.daturah.de oder www.myspace.com/daturah und halt per email einfach über contact@daturah.de . Zudem kann man noch weitere Arbeiten und Projekte von Raul, unserem Video-Operator auf www.gschrey.org bewundern. Der ist da ziemlich umtriebig. Und wenn’s interessiert, ich mache auch noch zweimal monatlich ´ne Radiosendung auf dem Frankfurter Lokal-Sender RadioX, den kann man auch über Internetstream weltweit hören … www.radiox.de – www.mentalmaps.de
Irgendwelche abschließenden Worte? >
Puhhh, geschafft.. 😉