Interview mit Cashless (April 2003)

Das Jahr 2002 nahm Abschied von uns und kurz vor Ladenschluss fand noch “One Hit Wonders From the Streets” von CASHLESS aus Bayern den Weg in meinen Briefkasten. Zu Beginn wollte ich nur mal kurz vor dem Betrinken an Sylvester reinhören, doch die EP gefiel mir so gut, dass ich den ganzen Nachmittag nichts anderes mehr hören wollte. Melodischer Street-Punk, der an Bands wie BOMBSHELL ROCKS und RANCID erinnert und mit diesem bereits seit langen geplanten Interview wollen wir die Band ein wenig näher vorstellen.

Immer dasselbe, aber stellt euch doch zu Beginn einfach mal vor und erzählt was über die Band und deren Entstehung.

Olli: Wir sind Cashless aus Arnstorf in Niederbayern, machen Streetpunk und bestehen in folgender Formation seit Sommer 2002: Amse – guitar, backing vox; Flo – drums; Tom – bass, backing vox; Olli – guitar, backing vox; Mike – vox.

Vorher haben wir auch schon gespielt, jedoch in ner anderen Besetzung. Mike hat mal Bass gespielt und wir hatten auch mal nen anderen Sänger, der wegen stimmlicher Probleme jedoch aufhören musste. (Cheers Tobi!) Als letztes kam der Tom in die Band.

Wie kamt Ihr zum Punkrock und woher kennt ihr euch alle?

Tom: Ganz einfach: Wir haben im Laufe unserer Jugend festgestellt, dass wir auf nix Bock haben, außer auf Musikmachen. Also hat sich das so ergeben. Wie wir uns kennen gelernt haben? Wir sind alle aus demselben Ort, der noch dazu nicht allzu groß ist. Da geht das von ganz allein. Olli wohnt nicht in Arnstorf, geht aber mit Flo zusammen in dieselbe Klasse am Gym in Eggenfelden.

Beim Hören eurer EP „One Hit Wonders From the Streets“ schossen mir sofort RANCID und die BOMBSHELL ROCKS in den Kopf. Seid Ihr musikalisch von Anfang an in diese Richtung gegangen, oder hat sich dies erst im Laufe der Zeit entwickelt?

Flo: Nun ja, wir datieren den Beginn von CASHLESS auf den Zeitpunkt, an dem wir Olli in die Band geholt haben und von da an haben wir im großen und ganzen auch diese Art von Musik gespielt. Allerdings ist es so, dass ein Großteil der Band (Amse, Mike und ich) schon seit fast 5 Jahren zusammen versuchen, Musik zu machen und deshalb ist es klar, da es unsere erste Band war, dass wir erst mal unseren Weg finden mussten.

Wer schreibt bei euch die Texte und verbindet ihr damit eine ernsthaftere Aussage oder steht für euch der Spaß im Vordergrund?

Amse: Das mit den Texten ist zum größten Teil meine Aufgabe. Ich schreibe über Dinge, die ich erlebe und die mich in irgend einer Weise beschäftigen. Die Aussagen sind durchaus ernst gemeint (bis auf „Pie Rats“)! Klar, Spaß ist wichtig und Musik soll diesen vermitteln, aber ich mag dennoch keine „Fun-Punk-Texte“. Für das ist mir Musik viel zu wichtig!

„One Hit Wonders…“ ist eure erste Veröffentlichung und ich finde das Ergebnis sehr beachtlich. Wie zufrieden seid ihr mit dem Ergebnis und was würdet ihr beim nächsten Besuch im Studio vielleicht anders machen?

Flo: Eigentlich sind wir im großen und ganzen schon zufrieden. Natürlich weiß man immer 1000 Sachen, die man hätte besser machen können, aber da kann man, wenn man’s selber zahlen muss, nicht anfangen an jeder Kleinigkeit herumzuschrauben. Wenn ich’s mir mal einfach nur anhöre, ohne ständig dran zu denken, was man hätte besser machen können, muss ich sagen, dass die Scheibe eigentlich sehr gelungen ist. Das, was beim nächsten mal besser gemacht wird, ist definitiv der Zeitplan, um die Zeit zwischen Aufnahme und Veröffentlichung möglichst kurz zu halten.

Die Resonanz war bisher ja doch eindeutig positiver Natur. Habt ihr die EP auch schon an Labels geschickt und inwieweit macht ihr Euch da Hoffnungen, dass in dieser Richtung etwas passiert?

Flo: Ja haben wir. Von den meisten haben wir allerdings nur Absagen bekommen oder gar keine Meldungen. Bei Vitaminepillen sind wir auf den „Millennium Madness III“-Sampler gekommen, aber ansonsten hat kaum jemand überhaupt geantwortet. Allerdings sind wir momentan mit dem sehr neuen und kleinen Label Cityrat Records am Verhandeln. Die sind Aufgrund des Reviews im Waste of Mind aufmerksam geworden. Sieht eigentlich ganz gut aus momentan.

Zwei Stücke fallen stilistisch etwas heraus wie ich finde. Zum einen „Pie Rats“ mit den begleitenden Bläsern und „To All My Friends“ mit weiblicher Gastsängerin. Wie kam es zu diesen beiden Stücken und kommen die daran Beteiligten aus eurem direkten Umfeld?

Amse: Danke erst mal an Julia und die Magic Horns für die nette Hilfe. Tja…die Sache mit „Pie Rats“ ist so entstanden, dass wir den Song schon lange live gespielt haben und eines Tages die Bläser der Baboonz (www.thebaboonz.net) gefragt haben, ob wir da nicht vielleicht nen Bläsersatz einbauen wollen, und das mit der Julia lief so, dass Mike sie bei nem Solo Auftritt gesehen hat und dann auf die Idee gekommen ist, dass wir ja nen Song mit ihr machen könnten.

Wie häufig habt ihr die Möglichkeit, live zu spielen? Ich stelle mir das auf dem Bayerischen Land etwas schwieriger vor als in einer größeren Stadt.

Mike: Das ist eigentlich kein so großes Problem, da es in der Umgebung von 150km eigentlich recht viele kleine und mittlere Städte gibt, in denen Konzerte meist recht gut besucht sind. Allerdings ist es momentan Aufgrund von ABI etc. etwas schwierig. Mal schaun, was der Sommer bringt.

Was steht für euch in diesem Jahr noch an?

Flo: Für dieses Jahr stehen auf jeden Fall noch T-Shirts an. Außerdem werden wir ab Juli/August so viel wie möglich spielen. Eventuell kommt in der Zeit ne kleine Deutschlandtour, um die EP zu promoten, vorrausgesetzt das mit dem Label klappt. Außerdem wollten wir im September, wenn alles nach Plan läuft, wieder ins Studio und unseren ersten Longplayer aufnehmen. Wie du siehst haben wir viel vor. Ob das ganze dann auch so klappt, wird sich noch rausstellen.

Kontakt: http://www.cashless33.com/

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