Interview mit Bionic Ghost Kids (Dezember 2009)

bionic-ghost-kids-bandAls BIONIC GHOST KIDS kombiniert ihr Screamo mit diversen Spielarten elektronischer Musik. Wie kam es zu der Idee?

CJ the Ghost Kid: Zu dieser Idee kam es aus einer Laune heraus. Wir sind Fans der unterschiedlichsten Stile und wir dachten uns „Bringen wir einfach mal zusammen, was nicht zusammen gehört!“ und so kamen dann Songs wie „Poison Ivy“ zustande. Wir machen in erster Linie das, worauf wir Lust haben!

Es schien, als wolltet ihr eure Identität geheim halten. Aber im Netz braucht es nur ein paar Klicks, um euch mit den aufgelösten EVEREST sowie JENNIFER ROSTOCK in Verbindung zu bringen. Wozu die Geheimniskrämerei?

CJ: Um Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden. 🙂 Nein, im Ernst. Es geht doch hier nur um Bionic Ghost Kids! Die Verbreitung dieser Geschichten kommt ja auch nicht von uns…

Zusätzlich zur Musik habt ihr euch ein Comic-Universum geschaffen, in dem es gilt allerlei klassischen Spukgestalten des Horrorgenres die Stirn zu bieten. Beschreibt kurz den Hintergrund dieser Rahmenhandlungen.

Chris Raven: Wir sind beide schon immer Horrorfans gewesen und wollten einfach mal einen B-Movie musikalisch umsetzen. Das Szenario spielt in den späten 20er Jahren und ist daher schlicht klassisch gewählt. Der dazu gehörige Soundtrack „Horrorshow“ ist es definitiv nicht! 😉

Nach zwei eigenproduzierten Alben habt ihr auch eure jüngste Scheibe „HorrorShow“ selbst gestemmt – und über euer Label GIM Records veröffentlicht. Braucht ihr diese komplette Freiheit oder hat sich mit der extravaganten Stilmischung einfach kein geeignetes Label gefunden?

CJ: Man kann eigentlich nicht von 2 Vorgängeralben sprechen, sondern nur von einem. Das wurde erneut aufgelegt mit etwas Bonusmaterial.

„Horrorshow“ wurde auf GIM Records veröffentlicht, welches aber nicht unser eigenes Label ist! Also hat sich bereits eine geeignete Plattenfirma mit Mut zu der Stilmischung gefunden 🙂 Wir sind auch sehr dankbar den vollen Support vom Label zu kriegen!

Zur Unterstützung habt ihr einen Kurzcomic und ein mehrteiliges Hörspiel produziert. Was ist die Geschichte hinter „HorrorShow“?

CJ: In der Story von Horrorshow geht es um die beiden Superhelden Chris Raven und CJ The Ghost Kid, den Bionic Ghost Kids, die auf der Suche nach der schönen Ivy sind. Im Laufe der Story stellt sich heraus, dass der böse Professor hinter der ganzen Sache steckt und auch noch andere fiese Machenschaften betreibt. In schrecklichen Experimenten macht er wehrlose Menschen zu Mutanten. Wie Chris Raven in der Vergangenheit mit dem Professor verbunden war, ob sie Ivy retten und alles weitere kann man in unseren Hörspielen erfahren!

Wer besorgt bei euch die Illustrationen?

CJ: Das macht der geniale Jan Meininghaus! Wir haben eine Weile gesucht nach jemanden, der die Sache illustrieren könnte. Jan wurde mir dann empfohlen und ich habe gleich gespürt, dass das passt. Und mit dem Resultat sind wir dementsprechend überaus zufrieden.

Was könnt ihr über die Aufnahmen zur Platte erzählen?

CJ: Die ganze Produktion hat sich relativ lange hingezogen, aber das Schreiben ging wie automatisch von der Hand. Mit der Story im Hintergrund ließen sich die Songs ja schnell thematisch eingrenzen. Ich habe dann die Playbacks vorbereitet, dann kam Chris vorbei, wir haben die Texte geschrieben und dann ging es ab in meine Besenkammer zum Einschreien! Meine Nachbarn werden sich auch gewundert haben, was da los ist… Zum Mix ging es in diverse andere Studios.

Als Download-Single habt ihr „Poison Ivy“ ausgewählt, bei dem ihr einen Eurotrash-Klingeltonrefrain auffahrt, der Zahnschmerzen bereitet. Woher stammen solche Einfälle?

CJ: Solche Ideen entstammen der Liebe zu Hardcore, Screamo, trashigem Dance und billigem Fusel!

Chris Raven: ..und natürlich von deinem Zahnarzt, wusstest du das nicht?! 😉

Daneben spielt ihr auch mit Dance- und Pop-Elementen, die dann mit Schreigesang kombiniert werden. Ist bei euch erlaubt, was Spaß macht?

CJ: Natürlich. Alles ist erlaubt!

Chris Raven: Genau. So wie es in jedem Horrorfilm lustige Elemente gibt, darf der Spaßfaktor auch bei uns und somit auf und bei einer „Horrorshow“ nicht fehlen. Dass das bereits viele offensichtlich richtig verstanden haben, siehst du spätestens am Grinsen in den Gesichtern nach den Shows. Darum geht’s!

 Die Reaktionen sind gemischt. War das aufgrund des Bandkonzepts zu erwarten – und interessiert euch Kritik überhaupt?

Chris Raven: Klar interessiert uns, was die Leute von uns denken. Dass wir polarisieren würden, war uns auch von Anfang an klar.

CJ: Solange es angemessen und nicht persönlich beleidigend wird – wie auch schon erlebt – interessiert es uns schon.

Chris: Am witzigsten finde ich die Tatsache, dass schlechte Reviews in den meisten Fällen am längsten und (Zeit)aufwendigsten geschrieben sind!

Ist eine Tour zur Platte geplant?

Chris Raven: Definitiv. Wir planen momentan vom 25.03. bis 17.04. und für das ganze Jahr 2010. Wer eine Show mit uns buchen möchte, kann sich jederzeit gerne bei uns melden!

Auf der Bühne kommen die elektronischen Parts aus dem Rechner. Habt ihr mal darüber nachgedacht eure Songs, so weit wie möglich, in kompletter Bandbesetzung zu spielen?

CJ: Ja, drüber nachgedacht haben wir schon. Aber wir wollen ja außergewöhnlich bleiben! Wir haben aber unsere Live-Auftritte in sofern erweitert, dass wir schon einige Shows zu viert performen. Das umfasst dann zwei Gitarren, Gesang und Trommeln.

Chris Raven: Ich würde gerne mal mit Orchester spielen, aber dazu fehlt uns das nötige Kleingeld.

Wer mit euch in Kontakt treten oder näheres über die BIONIC GHOST KIDS erfahren will, der wende sich vertrauensvoll an…

CJ: …uns direkt! Schreibt am besten über MySpace (www.myspace.com/bionicghostkids ) und wir versuchen schnellstmöglich zu antworten! Unsere persönlichen Profile findet man in den Topfriends.

Wie sehen eure Pläne für die nahe Zukunft aus? Und was wünscht ihr euch für das Jahr 2010?

Chris Raven: Wir wünschen uns vor allem ne Menge guter Shows für das Jahr 2010, daher wird jetzt erst einmal ne Menge Promo und Bookingarbeit anstehn. Ansonsten natürlich das Übliche wie Platin in Deutschland, Japan und den USA. (lacht)

Und auch die letzten Worte gebühren euch:

Vielen Dank für das Interview und euch allen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr,

BGK – alles klar!

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