Die BAMBIX haben ein neues Album draußen. Wie sieht es eigentlich bei Euch mit der Promo-Arbeit aus? Macht Ihr gern das ganze Theater im Vorfeld oder kurz nach der Veröffentlichung eines Albums?
Natürlich ist Promo viel Arbeit, aber eigentlich ist es auch immer schöne Arbeit, weil die Leute, die etwas von dir wollen, Interesse an dem was wir tun zeigen. Release-Parties sind immer schön. Diesmal haben wir die Holland-Shows selbst organisiert und die Dirty Bones und GoFasterNuns eingeladen mit uns zu spielen und zu feiern. Das war ein Riesenspaß und sehr gut gelungen. Auf Tour sind wir ja immer und klar, Interviews gibt es jetzt viel mehr, aber das ist ja kein Problem. Es ist sogar gut, wenn man dadurch die Gelegenheit bekommt, gewisse Sachen zu erklären. Und je mehr die Leute über uns lesen, desto besser. Wir machen jetzt auch mehr in Holland: wir haben z.B. Live-Radioshows für diese Platte gemacht und generell viel mehr Interviews für holländische Zines und Zeitungen.
Welche Frage hat man Dir noch nie in einem Interview gestellt, die Du aber unbedingt mal beantworten magst?
Ich wurde noch nie gefragt, ob ich mal nackt in ein Jacuzzi zusammen mit Sarah Shahi auf dem Cover vom Plastic Bomb stehen möchte. Antwort: ja.
„Club Matuchek“ ist bereits über zwei Jahre alt, was ist zwischen diesem Album und „Bleeding in a Box“ bei den BAMBIX passiert?
Wir haben ein halbes Jahr ausschließlich an der neuen Platte gearbeitet. Haben Demos aufgenommen und sind lange im Studio gewesen, wir haben viel live gespielt, viel Touren gemacht, Frankreich, UK, wir haben eine Tour durch Ost-Europa gemacht, Kroatien, Slovenien, Serbien, Czech Republic, Slowakia. Und wie immer viel in Deutschland gespielt.
Wie sieht es mit der aktuellen Besetzung aus? Den einen oder anderen Wechsel innerhalb der Band hat es ja immer wieder gegeben.
Wir spielen schon 6 Jahren in der aktuellen Besetzung, und die gefällt uns sehr gut. Wir kommen sehr gut miteinander aus und haben den größten Spaß. Für uns ist die Band wie Ferien, dann aber wieder auch sehr anstrengend und deswegen haben wir alle noch einen Job daneben, damit wir auch mal ausruhen können.
Ist es für Dich als Frontfrau eigentlich schwierig sich stets zu verändern, wenn der Rest der Band immer wieder mal wechselt?
Die Band hat sich sehr lang nicht mehr in der Besetzung verändert.
Wie seid Ihr an die Aufnahmen zu „Bleeding in a Box“ herangegangen? Letztlich so wie immer oder habt Ihr diesmal während der Arbeiten am Album etwas anders gemacht?
Wir haben in einem solarenergiebetriebenen Studio in Belgien aufgenommen. Wir wollten dabei auch einen anderen Sound, die Platte ist nicht so bombastisch, mit viel weniger Effekten, mehr in-your-face und härter. Wir hätten auch Streicher, Chöre, Synthesizers und so benutzen könne, aber wir wollten, dass es wie eine Liveaufnahme klingt.
Gerade zu Beginn empfinde ich das Album als das Beste, was Ihr jemals gemacht habt. Wo selbst siehst Du das Album wenn Du Euer komplettes Schaffen einmal miteinander vergleichst?
Wir spielen oft live und proben viel und trauen uns viel mehr unseren eigenen Geschmack mit ein zu bringen. Und der Geschmack verändert sich mit der Zeit. Ich finde unsere andere Platten aber noch immer gut. Bei ‚Bleeding In A Box‘ haben wir aber alle Extra-Stücke weggelassen. Und dann hört es sich noch immer sehr unterschiedlich an.
„Bleeding in a Box“ ist letztlich ein typisches BAMBIX-Album, mit ein paar kleinen Veränderungen. Bei „Leave luke be“ zum Beispiel darf auch mal richtig schön geschrieen werden. Wie wichtig war Euch diesmal etwas mehr Abwechslung?
Jeder Song fragt nach einem eigenen Konzept. Die Lieder hören sich auch alle anders an. Vorher war es mehr so, dass wir einen guten Sound hatten und dann die ganze Platte auf diesen Sound gespielt haben. Bei ‚Bleeding In A Box‘ haben wir das immer wieder geändert, damit jeder Song seinen eigenen Charakter hat. Und manchmal soll das härter sein und manchmal ein bisschen „lieber“.
Was hat Dich besonders beim Schreiben der Texte beeinflusst?
Alles was man so am Tag macht. Man bekommt einen Korb, man will immer mehr oder etwas anderes, man freut sich um was man hat, man guckt TV und stört sich an Ungerechtigkeit oder Hass. Man redet mit Freunden, wem es sehr gut oder sehr schlecht geht, man liest in einer Zeitung wie unverschämt man mit Tieren umgeht, man liebt seine Mutter, und man sieht, dass die Welt nicht immer so ist, wie man in einen Doktor-Roman liest, dass das Leben keine Box mit Bonbons ist, schön und attraktiv, aber irgendwie ist man doch positiv und versucht sein bestens um damit klar zu kommen.
„Bleeding in a Box“ ist Euer zweites Album auf „Go Kart“. Wenn Du die Zeit mit der auf „Vitaminepillen“ vergleichst, wo sind für Euch die größten Unterschiede festzustellen?
Der Unterschied ist nicht so groß, aber unsere Platten kann man jetzt überall auf die Welt kaufen. Gestern zeigte ein Schüler ein Bild wo sie im Virgin Records-Laden steht in New York, wo Bambix ihr eigenes Schild haben. Das würde dann bei Vitaminepillen nicht passieren. Und es ist alles viel professioneller. Viel mehr Promotion, viel mehr konstruktive Arbeit. Es ist mehr weltweit, statt nur auf Deutschland gerichtet.
In Deutschland seid Ihr immer wieder auf Tour und auch in Brasilien ward Ihr schon öfter. Wie ist Euer Status eigentlich in Holland?
Wir spielen immer öfter in Holland, auch größere Shows. Wir machen Radio-Shows, viele Interviews, haben gute Reviews bekommen. Holland will doch immer überall der/die erste sein, das war bei Bambix nicht so, also dauert das eben ein bisschen länger bis die das zugeben. Haha. Aber besser spät als nie.
Was habt Ihr sonst noch in diesem Jahr geplant?
Wir gehen auf Tour nach Brasilien im Mai, und spielen überall. Wir haben Videos gemacht und machen jetzt viel Werbung für die neue Platte, damit viele Leute wissen, was los ist.
Gern dürft Ihr zum Abschluß noch was loswerden. Vielen Dank schon mal für die Beantwortung der Fragen.
Danke dir! Schau mal vorbei für Videos und Songs auf www.bambix.org