Insanity – Moneyfest (2019, Bastardized Recordings)

Let’s Get Down to Business!

Geld regiert die Welt. In der streng kapitalistisch geprägten Gegenwart bedeutet das vor allem eines: Die Interessen vieler müssen hinter der Gier einzelner zurückstehen. Wohin das führt, hat die jüngere Vergangenheit zwischen Bankencrash, Staatsbankrott und Lebensmittelspekulation nahezu konstant vor Augen geführt.

Auf ihrem neuen Werk widmen sich INSANITY exakt diesem Themenkomplex und dreschen mit einem gepflegten Mix aus Wut und Sarkasmus auf all jene ein, denen das Füllen der eigenen Brieftasche oberste Maxime ist. Der Dank Karl-Marx-Cover herrlich zweideutige Titel „Moneyfest“ rundet Bild und Ambition noch vor der eigentlichen musikalischen Beschallung dankbar ab.

Bereits mit ihrem letzten Langspieler, „Toss a Coin“ (2017), prädestinierten sich die Schweizer für die europäische Speerspitze des Hardcores. Die sollte INSANITY angesichts ihres vierten Albums eigentlich garantiert sein. Denn was die Eidgenossen hier über zwölf abwechslungsreiche Brecher vorlegen, ist nicht weniger als ein begeisternder auditiver Flächenbrand, bei dem Lust und Leidenschaft beständig Hand in Hand schreiten.

Nachdem der Opener „How We Rise“ einen ersten Beweis für die tiefe gemeinsame Verwurzelung von Punk und Hardcore erbracht hat, streben ab „Business“ vermehrt die metallischen Bestandteile ins Zentrum. Die Scheibe pflügt mit der Wucht eines Bulldozers durch die Gehörgänge und sorgt durch variables Tempo, unbändige Dynamik und nicht zuletzt den angestammten Crew-Shout-Überhang für Eindrücke, die längst nicht mit dem verhältnismäßig schnörkellosen Finale „Can’t Stop, Won’t Stop“ enden.

Die punkigen Chöre erklimmen beim melodisch ausgefeilten Titeltrack und insbesondere „Save Me“ markante Höhen, denen kraftvoll geschmetterte Pit-Stürmer wie „You Will Die First“ in nichts nachstehen. Ein echtes Highlight ist auch „Food Comes First“, bei dem der restlos packende Stilverbund samt starkem Text durch Quasi-Rap-Vocals ergänzt wird. Kurzum: In den diesjährigen Hardcore-Bestenlisten darf „Moneyfest“ auf keinen Fall fehlen.  

Wertung: 8.5 out of 10 stars (8,5 / 10)

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