Ich werde immer wissen, was du letzten Sommer getan hast (USA 2006)

ich-werde-immer-wissen-was-du-letzten-sommer-getan-hastGerät die Kreativität in Hollywood in eine Sackgasse, schlägt die Stunde der Fortsetzungen. Dass diese im Horrorfach, spezifischer dem Teen-Slasher, öfter anbricht als es für das Genre gesund wäre, unterstreicht auch „Ich werde immer wissen, was du letzten Sommer getan hast“. Nach zwei Kinofilmen ist die Reihe um den Killer im Ölmantel auf dem Sektor der Videoproduktionen angelangt. Für die Stars von einst, Jennifer Love Hewitt und Freddie Prince Jr., bedeutet das den budgetbedingten Abgang. Ihre Figuren werden aus dem Gedächtnis getilgt, entsprechend müssen anderweitig präadulte Protagonisten als Futter für Augen und Mordwerkzeuge herhalten.

Acht Jahre nach den letzten Übergriffen ist der Fischer mit dem spitzen Haken nur mehr ein Mythos, eine Legende. Als Amber (Brooke Nevin, „Haven“) und ihre Clique am Unabhängigkeitstag aus dieser einen Streich erdenken, kommt einer ihrer Freunde auf tragische Weise zu Tode. Ein ähnliches Schicksal blüht auch den wenig reuigen Verantwortlichen, als ein Jahr später Nachrichten eines mysteriösen Mitwissers auftauchen. Und der will nicht weniger als ihren Tod.

So bekannt der Ablauf, so üppig der Vorlauf. Bis Amber die erste Botschaft obligaten Wortlauts („I know what you did last summer“) auf ihrem Mobiltelefon erhält, ist das Anfangsdrittel bereits verstrichen. Anstatt das Tempo angesichts der ohnehin absehbaren Ereignisse anzuziehen, beschränkt sich Regisseur Sylvain White („Callboy – Mörderische Liebe“) auf eine müde Kopie des Erstlings. Opfer sind darin rar gesät, bis zur ersten Attacke des rachsüchtigen Hakenschwingers läutet der Film bereits zur Halbzeit. Mitunter geht es zwar blutig zur Sache, jedoch ist das selbst für ein kalkuliert ideenloses Sequel zu wenig.

Atmosphärische Blickpunkte sind die in blasse Farben gegossenen Naturaufnahmen. Nur werfen diese unweigerlich die Frage auf, was der meerverbundene Mörder eigentlich im bergigen Colorado verloren hat? Der Stumpfsinn hinter der letztlich eine Antwort schuldig bleibenden Auflösung schiebt lange potentielle Täterfiguren aus dem Umfeld der Gejagten vor sich her. Ein brotloses Unterfangen, das den Fischermann einzig für weitere Fortsetzungen prädestiniert. Weniger dämlich wird der uninspirierte wie gleichwohl spannungslose Zeitverschwender durch dieses Treuebekenntnis allerdings nicht. Das letzte Opfer ist der gute Geschmack des Zuschauers.

Wertung: 2 out of 10 stars (2 / 10)

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