Ice Sharks – Der Tod hat rasiermesserscharfe Zähne (USA 2016)

Der Sharksploitation-Film folgt einer absurden Überbietungslogik. Die verleiht den berüchtigten Killerfischen immer übertriebenere Eigenschaften (siehe „Super Shark“ oder „Sand Sharks“) oder sorgt für skurrile Hybriden, die sich gern im Duellmodus mit anderen Ausgeburten des Trash balgen (z. B. „Sharktopus vs. Whalewolf“). Auch „Ice Sharks“ verheißt zunächst nichts anderes als eine betont groteske Fressorgie realitätsresistenter Phantasie-Haie.

In diesem Falle überrascht das Schund-Flagschiff The Asylum („Sharkando“) jedoch mit relativer Ernsthaftigkeit und einem Plot, der zunehmend auf Motive des Survival-Thrillers baut. Das soll jedoch nicht bedeuten, der Betrachter müsste auf dramaturgische Einfalt, mäßige Computertricks und eine jederzeit kostenschonende Inszenierung verzichten. Aber selbst wenn die Produktion zu keiner Zeit über den gängigen Low-Budget-Standard der Gegenwart hinausreicht, bietet der Streifen Unterhaltung am Rande solider Mittelpracht.

Die Geschichte dreht sich um David (Edward DeRuiter, „Mega Shark vs. Kolossus“) und Tracy (Jenna Parker, „Diablo Canyon“), die als Teil einer Forschungsgruppe in Grönland ergründen, welche Auswirkungen die Erwärmung der Meere auf die Eisschmelze hat. Die Wissenschaft wird jedoch zur Nebensache, als sie von einer unbekannten Hai-Art attackiert werden. Die im Rudel jagenden Tiere können mit ihren Rückenflossen durchs Eis dringen. Diese Qualität nutzen sie, um die Station der Forscher vom Packeis zu trennen und auf einer Scholle im Meer treiben zu lassen.

Nach partiellem Wassereinbruch und Untergang suchen die Überlebenden in der Tiefe nach einem Weg, Hilfe zu rufen, bevor Sauerstoffmangel und die sie umgebenden Haie auch ihnen zum Verhängnis werden. Das genügt in der Summe für eher unspektakulären Zeitvertreib zwischen straffer Abhandlung und unnötig gedehnten Füllszenen (vorrangig bei den üppigen Schneemobilfahrten). Dass die Kälte, insbesondere des Wassers, den Protagonisten kaum zusetzt, zeugt nicht gerade von Cleverness. Im Rahmen seiner Möglichkeiten bereitet der von Emile Edwin Smith („Mega Shark vs. Mecha Shark“) als Regisseur, Autor und VFX Supervisor verantwortete Billigheimer aber brauchbare Zerstreuung.

Wertung: 4.5 out of 10 stars (4,5 / 10)

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