Die Filme des William Lustig machen seinem Namen durchaus Ehre. Na gut, das Oeuvre des renommierten B-Regisseurs, der im neuen Jahrtausend vorrangig Kurzdokumentationen für diverse DVD-Veröffentlichungen produzierte (u.a. „Suspiria 25th Anniversary“) mag in den Augen der Arthouse-Klientel Schund in Reinkultur sein. Aber was weiß die schon? Schließlich sprechen „Maniac“, „Vigilante“ oder allen voran die „Maniac Cop“-Trilogie für sich. Aus dem Rahmen fällt da schon eher Lustigs bis dato letzter Spielfilm, der trashige Untoten-Slasher „I Want You Dead, Uncle Sam“.
Nachdem Armee-Sergeant Sam Harper (David ´Shark´ Fralick, „Inferno“) in Kuwait Opfer des Beschusses durch die eigenen Truppen geworden ist – und das sogenannte Friendly Fire bei der Leichenbergung sinnbefreit an Kommandeur William Smith („Conan, der Barbar“) weiterreicht –, wird sein toter Körper nach Amerika überführt. Doch am Nationalfeiertag erwacht der Körper des gefallenen Soldaten, bedingt durch die Bewunderung seines Neffen Jody (Christopher Ogden) sowie der Verbrennung einer US-Flagge auf seinem Grab durch drei Jugendliche, zu neuem Leben und verwandelt das Provinznest Twin Rivers in ein Schlachthaus.
Bevor sich der bei den Hinterbliebenen ob seines unberechenbaren Jähzorns gefürchtete Verblichene aber im Uncle Sam-Kostüm auf Opfersuche begibt, lassen Lustig und Drehbuchautor Larry Cohen, der neben den „Maniac Cop“-Filmen auch „It’s Alive“ und „American Monster“ schrieb, eine nahezu ereignislose Dreiviertelstunde verstreichen. Und auch dann hangelt sich der stumpfe Plot nicht eben temporeich, immerhin aber vereinzelt derb blutig, einem wenig überzeugenden Finale entgegen. Dabei wird Kriegsveteran Crowley (Soul-Legende Isaac Hayes,„Die Klapperschlange“) zur Unterstützung Jodys gar zum Kanonier.
Aber Lustigs Werk ist nun mal ein B-Film, so dass der Draht, an dem der mordende Sam Harper nach einem Treffer durch die Luft geschleudert wird, nur allzu deutlich sichtbar ist. Ein Problem wäre das wahrlich nicht, wenn der Streifen sonst Laune machen würde. Tut er aber nicht. Die Doppeldeutigkeit des Titels, der im Original lediglich „Uncle Sam“ lautet, inklusive des morbiden Spiels mit dem wohl patriotischsten Symbol der Vereinigten Staaten, lassen den Film weit hintersinniger erscheinen, als er letztlich ist. Da nützen auch die Gastspiele von Robert Forster („Der Horror-Alligator“), Timothy Bottoms („Elephant“), Bo Hopkins („The Wild Bunch“) und P.J. Soles („Halloween“) wenig.
Wertung: (2 / 10)