I Farm – IV (2006, Go-Kart Records)

i-farm-ivI FARM sind die konstante Unbekannte des Independent. Seit Ende der Neunziger mixt das Gespann aus New York unverblümt Hardcore-Punk mit Rock und Metal. Das Ergebnis war – im Gegensatz zu den Resonanzen – stets umwerfend. „IV“ ist (na klar) das vierte Album der Jungs, die, drei Platten zu viert unterwegs, nun als Trio ihren Weg fortsetzen. Die Ur-Gitarristen Jeremy Curtin und John Conklin wurden gegen John Meredith (SOMEDAY I) ausgetauscht, der Stil ist im großen und ganzen gleich geblieben. Der Titel verspricht Ironie, die Texte sprühen davon. Ihr Go-Kart-Debüt „I Farm is Lying to Be Popular“ bedeutete 2003 die Bündelung des Chaos und mündete in eine der spektakulärsten Lärmbelästigungen des jungen Jahrtausends. „IV“ knüpft an diese Entwicklung an und ist doch wieder eine völlig andere Baustelle.

Vierzehn atemlose Brecher in kaum mehr als einer halben Stunde – I FARM sind zweifelsohne zurück. Passagenweise schlägt die neue Scheibe Parallelen zu PROPAGANDHI ein, doch abseits von Melodieführung und tiefsinnigen Inhalten regiert hier vermeintliche Unstrukturiertheit das Geschehen. „IV“ ist melodisch, experimentell, höllisch abgefahren und mit bestimmter Sicherheit nicht jedermanns Sache. Wie gewohnt sind die Übergänge fließend, die Songs greifen ohne klar abgesteckte Endpunkte ineinander. Auf die introduktierenden Voice-Samples muss dabei nicht verzichtet werden. I FARM verlassen sich auf ein eingespieltes Team, bei der Produktion Jason Livermore (GOOD RIDDANCE, MXPX) und Bill Stevenson (DESCENDENTS, ALL), beim Artwork Mo Moussa. „IV“ ist eine stilistisch hochinteressante Scheibe, I FARM eine der faszinierendsten Bands des Hardcore-basierten Punk-Rock. Reinschnuppern und mitreißen lassen!

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

 

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