I Am the Ripper (F 2004)

iamtheripperDer Franzose Eric Anderson hat sich den Traum vom eigenen Amateurstreifen verwirklicht. Mit Eifer, Handkamera und einigen Gefährten hat er „I Am the Ripper“ geschaffen, ein zumindest in der Theorie dem Horrorgenre zugehöriges Erzeugnis. Darin sprengt der Tod eine Party und fordert den wehrhaften Gastgeber zum Duell. Das Gevatter Sensenmann unter der schwarzen Kapuze ein auf Papier gemaltes Antlitz spazieren führt, scheint für Wertschätzer des Trash nicht ohne Reiz, verhilft dem haltlos dilettantischen Splatter-Quark aber kaum zu spürbarem Unterhaltungswert.

Zum Auftakt werden sämtliche Charaktere in einer quälend lang auf lässig getrimmten Zitatsammlung eingeführt. Exklusiv mit ins Bild geblendeten Namenszügen. Das Problem ist nur, dass kaum ein Hobbychargist lang genug am Leben bleibt, um solch üppigen Vorlauf zu rechtfertigen. Statt dessen wird munter über Filme gestritten und die weibliche Gesellschaft zum Beischlaf geladen. Mit dem Auftauchen des mörderischen Kuttenträgers – der sich gar zu Martial-Arts Einlagen hinreißen lässt – fließt Blut in Strömen, Körper werden zerrissen und Gedärme verspritzt. Qualitative Aufhellung ereilt das wüste Handlungsgestrüpp trotzdem nicht. Der Körpersaft ist rosa und die Effekte der Machart entsprechend aus eigener Herstellung.

Anderson walzt Stoff für einen Kurzfilm auf knapp neunzig Minuten Spielzeit. Diese satte Überlänge erreicht einen von zahllosen Tiefpunkten, wenn die Überlebenden der ersten Attacke gen Ausgang strömen, sich aber unverrichteter Dinge wieder am Startpunkt ihrer Flucht finden. Dieser Prozess veranschaulicht schmerzhaft die Bedeutung des Begriffs Endlosschleife. „I Am the Ripper“ ist ein in jeder Hinsicht dummes Machwerk, krampfhaft auf Kurzweil getrimmt und doch so zäh und unansehnlich, wie es Heimwerker-Horror nur irgendwie sein kann. Blutvergießen zum abgewöhnen.

Wertung: 1 out of 10 stars (1 / 10)

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