Geschwindigkeit, unbändige Energie und Songs, die einen komplett mitreißen und völlig aus dem Gleichgewicht bringen. Wer das braucht, der ist bei I AM OAK eher fehl am Platze. Wobei das mit dem Gleichgewicht natürlich trotzdem – je nach Blickwinkel – passen kann. Aber verglichen mit anderen ruhigeren Vertretern ihres Labels Midsummer Records, nehmen die Holländer noch mal auf deutlich gesetzteren Stühlen platz. Die Band um Frontmann Thijs Kuijken geht so bedächtig wie möglich vor. Die Instrumentalisierung beschränkt sich auf das Wesentliche und wirkt sehr leise bzw. reduziert. Als würde man die Instrumente nur streifen.
Dies hat dann häufig entspannende Züge, man nehme nur den Ausklang des Titeltracks „Oasem“. Die Band agiert ausnahmslos in diesen ruhigen, ansatzweise folkigen Gefilden. Dazu gesellt sich mal ein nahezu gleichbleibender Elektro-Hall wie bei „Elbows“ oder aber ein paar Streicher rücken mehr in den Vordergrund („I“), zumindest bis dort schräger Singsang den Song beendet. Letztlich aber hält „Oaesem“ in fast stoischer Manier diese unglaublich gemächliche, komplett reduzierte Linie zwischen Träumerei und Melancholie. Genau das macht es in dieser Form auf Albumlänge aber auch etwas schwierig. Denn mit zunehmender Dauer ist eine einschläfernde Wirkung kaum zu leugnen.
Wertung: (5 / 10)