Husk – Erntezeit! (USA 2011)

huskDas Credo des etablierten „After Dark“-Horrorfestivals lautet „8 Films to Die for“. Nun lässt sich über Qualität ebenso trefflich streiten wie über Geschmack. Und so begrüßenswert das Filmfest als Bühne für Nachwuchs-Regisseure auch sein mag, so genügen die dort gezeigten Werke meist dennoch nur einem banalen Standard. Natürlich gibt es Ausnahmen (z.B. „Mulberry Street“). Deren Zahl allerdings konnte auch mit Gründung der Produktionsfirma After Dark Originals nicht entscheidend erhöht werden.

Unter Beweis stellt dies auch „Husk“, der handwerklich solide Kost ohne nennenswerte Höhepunkte bietet. Die Versatzstücke wirken allesamt bekannt, bleiben aber brauchbar zusammengewürfelt, so dass der bemühte Nervenzerrer sein überschaubares Potenzial souverän auszuspielen vermag. Darin gerät ein arg simpel umrissener Freundeskreis auf dem Weg in den Wochenendurlaub an mörderische Vogelscheuchen. Als sie ein unheimliches Maisfeld passieren, kracht ihnen ein Schwarm Krähen in die Windschutzscheibe und der Wagen landet im Graben.

Kurz darauf ist der erste der Gruppe verschwunden. Die Suche führt – vorbei an den unheimlichen menschengroßen Vogelscheuchen – zu einem Haus mitten im Mais. Dessen Räume bergen ausreichend bedrohliche Entdeckungen, um die drei klischeehaften Hauptprotagonisten Brian (Wes Chatham), Scott (Devon Graye) und Chris (C.J. Thomason) auf Trab zu halten. Denn schnell steht fest, dass etwas Unheimliches im Mais umgeht. In rückblickenden Visionen erschließt sich Scott (wem auch sonst als dem Brille tragenden Nerd?) die Vorgeschichte, die auf einen rachsüchtigen Geist schließen lässt, der von den Vogelscheuchen Besitz ergreifen kann.

Die innere Logik des routinierten Spuks wird zugunsten einiger gelungener morbider Farbtupfer vernachlässigt. Wen der Geist packt, verwandelt sich in zombiehafter Heim- und Näharbeit selbst in eine Vogelscheuche und stellt den erschrockenen Freunden mit durch die Finger getriebenen Nägeln nach. Der unvermeidliche Überlebenskampf fällt zwar grundlegend überraschungsarm aus, hält durch dosierte Blutschocks und konstantes Tempo aber konstant bei Laune. „To Die for“ ist „Husk“ sicher nicht. Die After Dark-Schmiede hat aber schon deutlich schwächere Beiträge als diesen fabriziert.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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