Hallo Mogelpackung! Mit „School of Fear“ vertreibt e-m-s einen Film, der bereits 2001 unter seinem Originaltitel „Horror 101“ auf DVD gepresst wurde. Warum also die verwirrende Neuveröffentlichung? Doch nicht etwa, um den Zusatz „Von den Produzenten von Steve Miner’s Day of the Dead“ aufs neu erarbeitete Coverartwork kritzeln zu dürfen? Die Frischzellenkur der Aufmachung und die plötzlich darauf prangende Freigabe ab 16 – ursprünglich war der Film ab 12 Jahren freigegeben – jedoch täuschen nicht darüber hinweg, dass die Zeit nicht eben gnädig mit James Glenn Dudelsons Thriller umgesprungen ist.
In dem geht es um eine Gruppe Psychologie-Studenten, die eine praktische Übung zum Thema Furcht und deren Ursprung erarbeiten sollen. Während des letzten Seminartermins, der bereits in der vorlesungsfreien Zeit stattfindet, sehen sich die durch Konkurrenz und mangelnde Sympathie bereits arg zerstrittenen Kommilitonen mit einer ungewohnt ausweglosen Situation konfrontiert. Plötzlich ist die Dozentin, gespielt von der fast vergessenen Bo Derek („10 – Die Traumfrau“), verschwunden und Dobermänner machen eine Flucht unmöglich.
Produzent und Regisseur Dudelson, der auch filmischen Schmutz wie „Museum of the Dead“ und „Day of the Dead 2: Contagium“ fertigte, mag sein vielleicht erträglichstes Machwerk als ironische Reflektion des Slasher-Genres angedacht haben. Doch ist die weder clever, noch irgendwie aufregend geraten. Ob nun Jahrgangspsychopath Brian (Justin Urich, „Lake Placid 2“) hinter dem zunehmenden Verschwinden der Studenten steckt, der ungeheuer auffällig an Serienkillern interessierte Nerd mit Brille oder die dralle Kursleiterin selbst, von Bestand ist die Frage nach dem Verantwortlichen wahrlich nicht.
Jeder halbwegs geübte Zuschauer weiß bereits kurz nach Toreschluss, woher der Wind, eher das laue Lüftchen des Plots weht. Für Dudelsons Verhältnisse ist die Inszenierung ordentlich. Mehr aber auch nicht. Die vielen falschen Fährten erscheinen unsinnig, wie die Figuren ohne Profil und voller Klischees. Zum dumpfen Zeitvertreib langt das gerade. Einer der ausführenden Produzenten hört auf den Namen Werner Wirsing. Und das ist beinahe noch das originellste Moment eines Films, der bis auf die nach Morbidität heischende Schlusspointe von eklatanter Harmlosigkeit befallen ist. Den kann man also getrost ignorieren – egal unter welchem Titel.
Wertung: (4 / 10)