Horace Pinker – Power Tools (1994, Justice Records)

horace-pinker-power-toolsEs gibt Bands, an die erinnert man sich gern. Selbst wenn es dafür nicht einmal ausreichend rationale Gründe gibt. HORACE PINKER kann eine solche sein – und ist es für den Autor dieser Zeilen auch, der anno 2001 während eines nur nichtig besuchten Konzerts der Jungs im Kölner Underground erst mit einem schwer alkoholisierten Double von Paul Breitner tanzte und schließlich ohne Fremdeinwirkung vor der Bühne zu Boden ging. Es war sicher nicht der beste Tag aller Anwesenden – inklusive Band(s) mögen es kaum mehr als 20 gewesen sein –, ein Heidenspaß wurde es dennoch. Den Anfang der Erinnerungen aber markiert das ´94er-Album „Power Tools“, das bereits Jahre zuvor für kleines Geld auf dem Grabbeltisch erstanden und fortan immer mal wieder wertgeschätzt wurde.

Jenes erste Full Length des Trios aus Arizona offeriert vorrangig recht simpel arrangierten Punk-Rock mit rauem (DIY-)Einschlag und Melodien, die das nicht eben komplexe Erscheinungsbild angenehm abrunden. Heraus sticht einmal mehr die Stimme, hier die von Scott Eastman, durch die sich auch HORACE PINKER unverzüglich aus der Masse ähnlich gearteter Kollegen herauspicken lassen. Damit einher geht eine gewisse Verpflichtung des klassischen Punk, unter deren Maßgabe sich nicht um Soundqualität oder Originalität geschert wird. Hauptsache es kracht, mal in seichter Anlehnung an den nicht minder klassischen Hardcore und gern auch über erinnerungswürdige Refrains. Beim Opener „First Everything“, „Sixty-Seven Cents“ oder dem RHYTHM PIGS-Cover „Can’t Change the World“ funktioniert das prächtig. Wenn auch nicht immer mitreißend. Aber wer sich will davon stören lassen, wenn die Erinnerungen zurück in starke Zeiten schwelgen?

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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