Horace Pinker – Local State Inertia (2011, Arctic Rodeo Recordings)

Wirklich weg waren sie nie. Da sich HORACE PINKER aber seit jeher unter dem Radar bewegen, fällt es schwer, die Aktivitäten der 1991 gegründeten Band kontinuierlich zu verfolgen. Und doch tauchen sie immer mal wieder auf, veröffentlichen neue Musik, begeben sich auf Tour und verabschieden sich anschließend wieder aus dem Bewusstsein. Eine solche Spanne ergab sich auch 2011, als die Mannen aus Illinois unverhofft ihr fünftes Studioalbum, „Local State Inertia“, über das deutsche Label Arctic Rodeo Recordings vorlegten. Dabei veranschaulichte das Trio über zehn Tracks (zuzüglich akustischem Hidden Track), dass mit ihnen immer gerechnet werden muss.

Der Sound der Kernbesetzung um Scott Eastman (Gesang/Gitarre) und Bryan Jones (Schlagzeug) wandelt noch immer zwischen Punk-Rock, Pop-Punk und Indie-Rock. Das führt abermals zu durchweg kompetent gefertigter Beschallung, die wie gehabt bedingt dazu geeignet scheint, den musikalischen Untergrund zu revolutionieren. Im Gegenzug aber spielen HORACE PINKER ihre Erfahrung souverän aus und haben mit dem eröffnenden Titeltrack, den flotteren „Placebo Effect“, „Into the After“ und „Catch Twenty Two“, dem pop-punkigen „Less of You“ oder den zart an SAMIAM erinnernden „Charms and Pills“ und „Works and Days“ zudem Songs im Gepäck, die auch auf lange Sicht zünden.

Das Tempo wird zugunsten melancholischer Anflüge punktiert gedrosselt, was abseits bewährter Breitseiten gewohntermaßen zusätzliche Entdeckungsspielräume eröffnet. Damit wird die abermals von Mass Giorgini (u. a. THE QUEERS, ANTI-FLAG) produzierte Platte in Summe nicht zum ganz großen Wurf, aber doch zum packenden Spätwerk. Unter dem Radar lebt es sich eben spürbar unbeschwert.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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