Home Grown – That’s Business (1995, Liberation Records/Burning Heart Records)

home-grown-thats-businessLange bevor HOME GROWN in den gewinnträchtigen Pop-Punk-Express zustiegen und zu BLINK 182-/NEW FOUND GLORY-Klonen mutierten, stellten sie einfach eine unbekümmerte Spaßkapelle. Das entging auch Burning Heart Records nicht, wo nach der ´94er Debüt-EP „Smoking is Cool“ der ursprünglich über Liberation vertriebene erste Langspieler „That’s Business“ auf den europäischen Markt strebte. Die Lizenz zum Dauergrinsen gab’s gratis oben drauf.

Vom weichgespülten Hochglanz-Punk kommender Tage fehlte Mitte der Neunziger noch jede Spur. Das poppige Element beanspruchten die vier Kalifornier mit der Sonne-aus-dem-Arsch-Attitüde zwar bereits von Beginn an, in Kombination mit herrlich schnoddrigem DIY-Sound und den seinerzeit unabdingbaren Ska-Anleihen funktionierte das aber jugendlich frisch und ohne den Anspruch, möglichst jeden Teenie-Traum beschallen zu müssen.

Die unflätigen Texte drehen sich um Problemkomplexe der Adoleszenz, Vokuhila-Prolls („SFLB“), Impotenz („Impotency“) oder sprießende Gefühlsknospen. Gerade die feiern bei den lediglich im Titel verbrüderten Tracks „Alternative Girl“ und „Surfer Girl“ Freuden spendende Übervorteilung. Der Abwechslungsreichtum, das variable Tempo, nicht zuletzt der unperfekte Klang machen einfach Spaß und veredeln mit sonniger Gemütslage und infantiler Ironie noch jede Jahreszeit. Man könnte es auch mit den Worten einer populären Werbung sagen: „Tu nicht so erwachsen.“ Harmloser Fun-Punk zum Mitwippen und Nachsingen.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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