
Es ist eine komplette Werkschau in optimiertem Gewand. Denn „An Agony of Effort“ beinhaltet die elf bisher veröffentlichten Tracks – verteilt auf die EPs „It Has to Start Somewhere“ und „Late Stage Everything“ (beide 2023) – von HIRATA ESTATE (plus die unveröffentlichte Nummer „Cemetery Gun“); alle neu gemischt und zweifelsfrei vorzeigbarer gemacht, ohne darüber das ruppige Moment zu verlieren.
Bereits der Opener „Gapcloser“ zeigt die Dimensionierung der Politur auf: Alles klingt eine Spur druckvoller und wo der muntere DIY-Hardcore auf den Spuren von HUNDREDTH oder MALKOVICH in der Vergangenheit etwas stumpf daherkam, gilt es nun häufiger ansteckende Dynamik zu erleben. Ein Zugewinn ist auch die deutlichere Hervorhebung des begleitenden (in Teilen das barsche Geschrei verdoppelnden) Hintergrundgegröles. Das macht sich besonders bei den fünf Stücken von „Late Stage Everything“ bemerkbar, die in ihrer Ausgestaltung auch schon zuvor ein gutes Stück brachialer klangen als das halbe Dutzend Tracks des Debüts „It Has to Start Somewhere“ (mit dem noch immer klaren Anspieltipp „Savior“).
Kurzum: „An Agony of Effort“ – u. a. auf Bandcamp zu finden – ist eine gelungene Profilschärfung und macht mehr noch Lust auf das, was HIRATA ESTATE in Zukunft aus dem eigenen Sound herausholen. Ob in erster Instanz oder erst im Nachgang, ist dabei übrigens völlig nebensächlich.
Wertung: (7 / 10)