Hinterm Mond gleich links (Season 1) (USA 1996)

hinterm-mond-gleich-links-season-1„Our home for this mission was Earth, a third rate planet. I got a third rate car, a job at a third rate university and now we were looking at a third floor apartment.” – Dick Solomon

Dass Außerirdische mitten unter uns weilen, wissen wir nicht erst seit Michael Jackson. Die Idee einer extraterrestrischen Besucherschar trieben Bonnie und Terry Turner („Die wilden Siebziger“) aber auf die Spitze, als sie Mitte der neunziger Jahre „Hinterm Mond gleich links“ erdachten. Darin werden vier Angehörige einer interstellaren Rasse in menschlicher Gestalt zur Erde gesandt, um deren Bewohner unerkannt studieren zu können. Als Dick (John Lithgow, „Bigfoot und die Hendersons“), Sally (Kristen Johnston, „Austin Powers – Spion in geheimer Missionarsstellung“), Harry (French Stewart, „Glory Daze“) und Tommy Solomon (Joseph Gordon-Levitt, „10 Dinge, die ich an Dir hasse“) machen sich die Aliens an die Offenlegung der humanen Beschaffenheit und deren Verhaltensweisen.

Ohne blassen Schimmer darüber, wie Menschen eigentlich gestrickt sind, verdingt sich Anführer Dick als Universitäts-Professor, während der Intelligenzexperte, eigentlich ältester der Gruppe, als Tommy Vorlieb mit der Gestalt einer Pubertierenden nehmen muss. Nicht nur die fremden Bedürfnisse der angepassten Körper sorgen bald für heitere Verwirrung, sondern auch der Kampf gegen die Tücken des Erdenalltags. In dessen Trubel verstrickt sich Dick in amouröse Gefechte mit seiner spröden Kollegin und Bürogenossin Mary Albright (Jane Curtin, „Die Coneheads“). So wechseln sich teils bissige, teils fade Wortgefechte zwischen den notorischen Streithähnen mit dem absurden Erfahrungsspielraum der übrigen Außerirdischen ab.

Die Ausgangssituation von „Hinterm Mond gleich links“ ist originell, im Gegenzug aber nicht gerade originell umgesetzt. Zwar ist die Serie durchweg amüsant, doch reibt sich das gesellschaftssatirische Potential an nicht selten konstruierter Komik auf. Der Humor ist meist handzahm, beizeiten infantil, aber zumindest im englischen Original mit einigen gelungenen Wortspielereien versehen. Die Nebencharaktere – zum Beispiel die spleenige Universitätssekretärin Nina Campbell (Simbi Khali, „Vampire in Brooklyn“) – sind oftmals Füllmaterial belangloser Handlungsstränge oder fungieren als Stichwortgeber der Hauptfiguren.

Schauspielerisch ohne Glanz, überzeugt im Grunde nur John Lithgow mit theatralischer Wandlungsfähigkeit, die seine Vergangenheit als Bühnendarsteller allgegenwärtig erscheinen lässt. Nach routinierter Einführung fährt die Serie zu guter letzt einen Cliffhanger auf, der die Frage der Fortsetzung kurzerhand auf Season zwei vertagt. Bis 2001 brachte es „Hinterm Mond gleich links“ auf sechs Staffeln und 138 Episoden. Mitte der Neunziger wirkte die Serie wie ein Rudiment aus den Achtzigern. Immerhin schafften es die Macher nachhaltig, eine zeitgemäßere Optik zu etablieren. Die Sitcom wurde ein gewaltiger Erfolg, bleibt die Rechtfertigung dessen aber gerade in den späteren Folgen oftmals schuldig.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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