Hellraiser: Inferno (USA 2000)

hellraiser-infernoSpätestens mit Erscheinen des dritten Teils konnte sich die auf einer Kurzgeschichte von Kult-Autor Clive Barker basierende „Hellraiser“-Saga neben beliebtem Fortsetzungs-Horror wie „Halloween“ oder „Nightmare on Elm Street“ etablieren. Mit „Inferno“, dem fünften Teil der Serie, pirschen sich Höllenfratz Pinhead und seine Zenobiten numerisch schon mal an Michael Myers und Freddy Krueger heran. Part sechs befindet sich bereits in der Post-Produktion und erscheint in den USA wohl noch in diesem Jahr. Dass die Qualität bei all diesen Fortsetzungen meist nach wenigen Teilen auf der Strecke bleibt, stört die zahlreichen eingefleischten Fans rund um den Globus nicht unbedingt. Schließlich hat man all die meuchelnden Schizos und Psychopathen irgendwie ins Herz geschlossen. Mit dem jüngsten „Hellraiser“-Sequel versucht Dimension Films allerdings die Reihe an seinen Ursprung zurückzuführen und den Dämon mit der Nagelvisage nur am Rande erscheinen zu lassen.

Detective Joseph Thorne (Craig Sheffer, „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“) ist ein sonderbarer Vogel. Auf der einen Seite der biedere Familienvater, der seine Frau mit Huren betrügt und auch schon mal einen potentiellen Informanten verprügelt, um an sein Ziel zu kommen. Auf der anderen Seite legt der notorische Kokser detektivisches Geschick und eine Spürnase in Vollendung an den Tag, die dem Cop kaum eine Verbrechensaufklärung verwehrt. Doch gerade dieses Gespür lässt bei den Ermittlungen seines bisher schwersten Falles, einer bizarren Mordserie, bei der immer ein abgeschnittener Finger eines offenbar noch lebendigen Kindes gefunden wird, auf sich warten. Schlüssel zur Lösung des Rätsels scheint der mysteriöse Ingenieur zu sein, der offenbar höllisch scharf auf einen kleinen kunstvoll gearbeiteten Würfel ist. Dieser befindet sich in Josephs Besitz und beschert dem von Wahnvorstellungen geplagtem Detective im Zuge seiner Ermittlungen seinen ganz eigenen Höllentrip.

Der fünfte „Hellraiser“-Aufgus, inszeniert von „Düstere Legenden 2″-Regisseur Scott Derrickson, schiebt die Reihe mehr ins Genre des Thrillers denn des Horrors, wobei Derrickson bekannte Zutaten der vorangegangenen Teile mit mystischen Thriller-Elementen durchaus ansehnlich kombiniert. Die Story bietet erwartungsgemäß wenig orginelles, dafür die üblichen, diesmal etwas spärlicher gesäten Gore-Effekte sowie die typischen erstklassigen Masken. In der Hauptrolle beweist der mittlerweile fast vierzigjährige Craig Sheffer wie gehabt von seiner schauspielerischen Unzulänglichkeit und müht sich redlich, wenngleich nicht unbedingt gekonnt, den intelligenten Bullen am Scheideweg mit Abgründigkeit anzufüttern. Darüber hinaus gibt es  Nick Turturro („Auf der Suche nach Jimmy Hoyt“), Bruder von Indie-Ikone John Turturro, als Josephs Partner zu sehen, während der Auftritt von Doug Bradley als Pinhead natürlich nicht fehlen darf. Doch der Dämon rückt diesmal in die Position des Richters, nicht des Henkers. „Hellraiser: Inferno“ ist eine passable, nicht wirklich gelungene Fortsetzung der renommierten Reihe, die zwar mit ein paar guten Kameraeinstellungen und nettem Finale aufwartet, im Grunde aber nur für eingefleischte Fans von Interesse ist.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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