Hellraiser: Hellworld (USA/RO 2005)

hellraiser-hellworldUnd ewig lockt das Nadelkissen.

Pinhead (Doug Bradley), der eisenstiftgespickte Administrant der Finsternis ist zurück. In „Hellraiser: Hellworld“, dem mittlerweile achten Teil der Saga um das Höllentor im Spielzeugwürfel, entdecken die Dämonen die Vorzüge des Internet. Auf Kosten gesichtsloser Nachwuchsschauspieler – unter anderem Christopher Jacot („Ran an die Braut“) und Katheryn Winnick („Satan’s Little Helper“) – treiben die Zenobiten ihr Unwesen auf der Multiplayer-Party des Internetspiels Hellworld. Gastgeber der Festlichkeit in einem abgeschiedenen Herrenhaus ist Routinier Lance Henricksen („Harte Ziele“). Doch ergeht sich selbst dieser in derartiger Lustlosigkeit, dass die misslungene Horrormär einzig als exemplarisches Beispiel für die Verwässerung erfolgreicher Horrorkonzepte dienlich erscheint.

„Hellraiser: Hellworld“ sucht über die Zitation der Vorgänger Anschluss an den Mythos der Serie. Eine eigene Note findet der Film auf diesem Weg nicht. Das Konstrukt des Webspiels lässt jeden Funken von Originalität vermissen, die Charaktere bleiben in üblichen Verhaltensmustern gefangen. Die Verbundenheit der vorgeführten Clique zu einem durch Hellworld zugrunde gerichteten Freundes soll Unbehagen schüren. Ein sinnloses Unterfangen, lässt sich doch allein die finale Wendung schneller erahnen als es den Machern des Streifens lieb sein kann. Im bislang schwächsten Aufguss wird der ehemals garstige Horrorschocker zu einem zerfahrenen Vexierspiegel abgegriffener Elemente aus Mystery-Thriller und Slasher-Film degradiert. Fans der Reihe, falls es die nach dem frühen abdriften des Themas in die Beliebigkeit überhaupt noch gibt, wenden sich mit Schaudern ab.

Es fällt sichtlich schwer, „Hellraiser: Hellworld“ positive Aspekte abzugewinnen. Die Story ist lausig, die Darsteller schlecht, Optik und Soundtrack bemüht neumodisch. Nach dem passablen „Hellraiser: Deader“ wird Pinhead endgültig zum Komparsen gestempelt. In „Inferno“ und „Hellseeker“ war dies ähnlich, doch erwuchs er dort aus der gestörten Psyche des jeweiligen Handlungsträgers. Hier fungiert der Scharfrichter als plumpes Mordinstrument, welches mit Fleischerbeil und Folterinstrument Farbe in die maue Handlung bringen soll. Die garniert Regisseur Rick Bota, der sich mit den beiden vorangegangenen Teilen auf dem Sektor der Videoproduktionen behauptete, mit einer Extraportionen Sex und Belanglosigkeit. Die Umsetzung ist routiniert, die wenigen Bluttaten ansehnlich. Nur hat der ausladend dämliche „Hellworld“ nichts mehr mit der eigentlichen Thematik zu tun. Bleibt also nur zu hoffen, dass Pinhead nicht Recht behält wenn er sagt, dies wäre erst der Anfang.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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