Heatseeker (USA 1995)

heatseeker„You’re just a fucking tin man.“ – Harte Worte vor dem Bionic-Duell

In den Neunzigern brachte Schund-Regisseur Albert Pyun („Mean Guns”) ausgerechnet im Überangebot der Martial-Arts-B-Filme brauchbares zustande: Neben „Kickboxer 2“ vermochte er auch mit „Heatseeker“ moderaten Eindruck zu schinden, brachte nach eigener Vorlage aber ausgerechnet wieder die Cyborgs ins Spiel. Die Kämpfer in der futuristischen Sozietät nämlich werden durch technische Implantate zu Supermännern hochgezüchtet, die im Duell den Marktwert konkurrierender Konzerne ausfechten sollen.

Das Jahr ist 2019 und überall sprießen Magacities aus dem kargen Grund. Auf den Philippinen, wo es weiter ausschaut wie in jedem anderen preisbewussten Klopperfilm, treffen die futuristischen Maschinenmenschen aufeinander. Erstmals dürfen sie zu 50 Prozent aus Cyber-Ersatzteilen bestehen. Als einziger naturbelassener Mensch ist Chance O’Brien (Keith Cooke, „China O´Brien“) dabei, den der durchtriebene Tsui Tung (Norbert Weisser, „Omega Doom“) über die Entführung seiner Trainerin/Verlobten (Tina Cote, „Mean Guns“) zur Teilnahme bewegen konnte.

Als amtierender Champion hat Chance in der Vergangenheit auch Xao (Gary Daniels, „Speed Rage“) vermöbelt, der durch Tsui Tungs Generalüberholung zum trüb aus der Wäsche glotzenden Kraftbolzen modifiziert wurde. Und so gibt es für die Gegnerschaft mächtig auf die Backen, bevor sich die Kombattanten im Finale des Turniers neuerlich gegenüber stehen. Die von Pyun um dies Duell ersonnene Story ist selbst ohne die dramaturgisch immens bedeutungsschweren Cyber-Implantate unverhohlener Kokolores.

Motive, Figuren und Wendungen werden in der Zentrifuge des Irrsinns zu einem ebenso flüchtigen wie konfusen „Bloodsport“-Rip Off zusammengestaucht. Wäre es nicht um die spektakulären Fights, die „Heatseeker“ würden in bester Pyun-Tradition zum Himmel stinken. Doch Cooke und Kollegen legen in den meist kurzen Auseinandersetzungen eine Rasanz und Agilität an den Tag, die neben der strunzdoofen Geschichte auch die billigen Make Ups der ramponierten Techno-Krieger vergessen machen. Zumindest kurzzeitig. Das Hui und das Pfui halten sich damit die Waage. Mit Hilfe der Vorspultaste wird daraus aber vielleicht sogar noch ein richtig anständiger Film.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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