Für ein Best Of-Album verfügt das Destillat der ersten drei Platten von HAWTHORNE HEIGHTS über erstaunlich wenig Hits. Die Fans der Indie-Rocker werden es anders sehen, an der Streitbarkeit der oft bis zur Ermüdung weichgespülten Musik rüttelt das wenig. „Midwesterners: The Hits“ ist das letzte Output der Jungs unter der Flagge von Victory Records. „Skeletons“, der vierte Langspieler, erschien unlängst über Wind-Up. Das riecht nach klassischer Vertragserfüllung, um die Trennung nicht im Rechtsstreit zu besiegeln. Aber was bleibt übrig von der Band aus Ohio, die in ihrer Heimat kommerzielle Erfolge feierte, in Europa jedoch verhältnismäßig wenig Anklang fand?
Rein numerisch 14 Album-Tracks sowie zwei ergänzende B-Seiten. Dass die Zeit mit manchem Song nicht gerade hat Milde walten lassen, verdeutlicht das eröffnende „Life On Standby“, dessen Screamo-Anteile doch arg altbacken erscheinen. Besser machten es HAWTHORNE HEIGHTS mit „This is Who We Are“, aber auch „Ohio is for Lovers“ oder „Saying Sorry“ dürfen zu ihren prägnanteren Stücken gezählt werden. Wirklich mitreißend fielen ihre mitunter gen Pop-Punk tendierenden Alben aber nur selten aus. Auch das wird die Anhängerschaft anders sehen. Dass diese die hier komprimierten Platten aber bereits ihr Eigen nennen dürfte, macht „Midwesterners“ indes nicht weniger verzichtbar.
Wertung: (5 / 10)