Have Heart – 10.17.09 (2010, Bridge Nine Records)

have-heart-10-17-09HAVE HEART sind Geschichte. Im Oktober 2009 spielte die Band ihr Abschiedskonzert im Rahmen des National Edge Day in Revere, Massachusetts, vor mehr als 1.500 begeisterten Zuschauern. Ein Jahr später nun das Vermächtnis, programmatisch simpel „10.17.09“ betitelt, ein Zeugnis der ungeheuren Wirkung, die ihre Musik gehabt hat und sicher auch in Zukunft haben wird. Drei EPs und zwei Studioalben genügten, um HAVE HEART zur Instanz zu machen. Ganz zu schweigen von den Touren mit CARPATHIAN und natürlich VERSE.

Die Welle der Begeisterung war riesig, fast schon ein Hype, dessen selbstverständlich aufbrandende negative Verzerrung in Richtung Ausverkaufsvorwürfen aber nie haltbar schien. Der Fünfer wollte eigentlich nur Musik machen. Aus dem Herzen für die Herzen. Ihr moderner Old-School-Hardcore definiert sich nicht über Studiobombast und großspurige Soundtechnik. Erst recht nicht live. Frontmann Patrick Flynn war bekannt dafür, das Mikro in die Menge zu halten und Gelegentlich ein paar Textfetzen beizusteuern. „10.17.09“ unterstreicht dies eindrucksvoll. Das gefällt gewiss nicht jedem.

Neben der Live-CD findet sich der finale Gig (bedauerlicherweise ohne Extras) auch auf DVD. Im Mittelpunkt steht dabei nicht die Band, sondern die Fanmeute, die Fäuste reckt, die Shouts als gewaltigen Chor an sich reißt und sich in unentwegter Folge von der Bühne stürzt. Der Klang ist dreckig, verwaschen, aber so inflationär es klingen mag, er ist authentisch. Das Set (u.a. „Pave Paradise“, „Armed with a Mind“) lässt keine Wünsche offen, bleibt in dieser bewusst unvollkommenen Erscheinungsform aber ausschließlich für die kennende und bekennende Anhängerschaft von HAVE HEART goutierbar. Leise Tschüss sagen die Jungs auf diese Weise jedenfalls nicht!

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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